Zerplatzt die Gold-Hausse wie eine Seifenblase?
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Der riesige Goldboom könnte ebenso schnell wieder vorüber sein, wie er im Zuge der Finanzkrise gekommen war. Zu dieser Ansicht gelangen zumindest die Rohstoff-Experten der Société Générale. So konnte das Edelmetall in den vergangenen Monaten zwar seiner Wertaufbewahrungsfunktion gerecht werden und die gigantische Staatsverschuldung vieler Staaten könnte auch noch für eine gewisse Zeit die Nachfrage befeuern, doch berge die starke Kauf-Panik im Februar an der NYMEX auf vergleichsweise schon sehr ambitioniertem Kursniveau eine gewisse Gefahr in sich, die im Falle einer sich langsam erholenden Weltwirtschaft schlagartig zu großen Verkaufswellen am Goldmarkt führen könnte. Gewinner wäre in diesem Fall der Aktienmarkt, aus dem zuvor ja vor allem die massive Flucht in die Edelmetalle erfolgte. Die Franzosen sprechen in diesem Zusammenhang sogar schon von einer neuen Blasenbildung. Wie man sieht, wechselt man in diesen hektischen Zeiten viel früher als sonst gleich wieder die Pferde, um am Ende bloß nicht wieder auf der falschen Seite zu stehen.
Für Anleger, die einer Fortführung der Edelmetall-Hausse eher skeptisch gegenüberstehen, hat Goldman Sachs parallel zu „normalen“ Rabatt-Papieren aktuell eine ganze Serie an Reverse-Discountern auf die Feinunze Feingold emittiert. Im Prinzip funktionieren die Produkte genau spiegelverkehrt wie die Standard-Variante. Auch hier steigt der Investor mit einem Abschlag diesmal aber auf fallende Kurse in das Zertifikat ein. Analog findet im Gegenzug die Partizipation bei einem hier unter dem Ausgangskurs festgelegten Cap ihr Ende, d.h. eine Beteiligung an weiter sinkenden Notierungen ist ausgeschlossen. Um den maximalen Auszahlungsbetrag zu erhalten, genügt bei der Short-Version allerdings nicht allein der Blick auf den Cap in Verbindung mit dem Bezugsverhältnis von hier 0,1, sondern dieser muss erst von einem Bezugspunkt der zum Emissionszeitpunkt bei 1.500 US-Dollar fixiert wurde, abgezogen werden. So bekommt der Anleger bei dem bis 18. Dezember 2009 laufenden Papier mit einem Cap bei 850 US-Dollar eine maximale Rückzahlung von 65 Euro ((1.500 – 850) x 0,1). Da alle Produkte währungsgesichert sind, spielt die Dollar-Entwicklung keine Rolle. Legt man also den aktuellen Briefkurs von 52,42 Euro zugrunde, würde sich eine Maximal-Rendite von 24 Prozent bzw. 32,90 Prozent p.a. ergeben. Der Goldpreis müsste dafür bis zur Fälligkeit von aktuell 918,35 auf 850 US-Dollar fallen. Ein Verlust würde erst dann entstehen, wenn das Underlying um mehr als 6,25 Prozent auf über 975,80 US-Dollar ansteigen würde.
Neben dieser eher spekulativen Ausstattung könnte der etwas sicherheitsbewusstere Anleger auf ein Produkt mit gleicher Laufzeit, aber einem Cap leicht im Geld bei 950 US-Dollar setzen. Der Goldpreis dürfte hier folglich noch um fast 3,5 Prozent steigen, ohne dass die maximale Auszahlung von 55 Euro in Gefahr geraten würde. Dabei dürfte der Übergang in die Verlustzone sogar erst in etwa auf dem alten Höchststand von knapp 1.032 US-Dollar drohen. Neben den beiden Papieren kann der Anleger auch noch zwischen einem weiteren mit gleicher und drei anderen mit einer etwas längeren Laufzeit bis Juni 2010 wählen.
Der Rohstoff-Report Tipp:
Die Reverse-Discount-Zertifikate eignen sich für eine fallende, seitwärts laufende bis leicht steigende Goldnotierung. Je nach individuellem Rendite-Risiko-Profil kann dabei die Tendenz zu dem einen oder anderen Produkt gehen.
Gold 850 Reverse-Discount-Zertifikat quanto | |
Emittent/WKN: | Goldman Sachs / GS1U5A |
Laufzeit: | 18.12.2009 |
Preis: (16.03.2009) | Geld / Brief 52,40 € / 52,42 € |
Gold 950 Reverse-Discount-Zertifikat quanto | |
Emittent/WKN: | Goldman Sachs / GS1U5E |
Laufzeit: | 18.12.2009 |
Preis: (16.03.2009) | Geld / Brief 46,80 € / 46,82 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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