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11:59 Uhr, 23.08.2010

Zeitung: Sky will mit neuer Vertriebsstrategie das Ruder herumreißen

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Düsseldorf/ München (BoerseGo.de) - Der krisengeplagte Bezahlsender Sky Deutschland -ehemals Premiere- will einem Pressebericht zufolge mit Kabelnetz-Betreibern kooperieren, um mehr Abo-Kunden zu generieren. Eine Allianz mit den beiden größten Konzernen, Kabel Deutschland und Unitymedia, sei kurz vor dem Abschluss berichtet das "Handelsblatt" am Montag. Damit könne der Konkurrent Deutsche Telekom auf Distanz zu gehalten werden. "Wir sind in guten Gesprächen mit einer Reihe von Kabelkonzernen, aber auch mit anderen potenziellen Distributionspartnern. Wir sind zuversichtlich, dass die Verhandlungen in den nächsten Monaten positiv abgeschlossen werden", sagte der Vorstandschef Brian Sullivan dem in Düsseldorf erscheinenden Blatt.

Für Sky ist derzeit kaum ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu sehen. Den Angaben zufolge stagniert die Abonnentenzahl bei 2,5 Millionen. Das Münchner Tochterunternehmen des US-Medienkonzerns News Corp benötigte aber etwa drei Millionen, um in die Gewinnzone zu kommen. Zuletzt hatte der Mutterkonzern angekündigt, erneut Geld nachzuschießen. Investoren haben grundsätzliche Zweifel an dem Geschäftsmodell des Bezahlsenders, dem es seit seinem Börsengang nicht gelungen ist, profitabel zu arbeiten. Zuletzt wurde im zweiten Quartal ein Nettoverlust von knapp 82 Millionen Euro ausgewiesen.

Eine Zusammenarbeit zwischen Sky und den Kabelnetz-Betreibern sei für beide Seiten attraktiv, hieß es weiter. Sky komme auf einen Schlag in Kontakt mit vielen potenziellen Abonnenten, während die Netzanbieter ihren Kunden TV-Angebote machen könnten, die sie jetzt noch nicht haben, beispielsweise die Live-Spiele der Fußball-Bundesliga. Angesichts der Sky-Verluste streiten die Bundesliga-Clubs derzeit über einen eigenen Bezahlfernsehsender zur Übertragung der Fußball-Bundesliga. Im Ernstfall würde Sky damit sein wichtigstes Programmangebot verlieren. Die erst kürzlich öffentlich gewordene Diskussion hatte der Sky-Aktie einen neuerlichen Tiefschlag versetzt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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