Zeichen für Österreichs Wirtschaft stehen gut
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Zeichen für Österreichs Wirtschaft stehen gut. Krisenresistenz, ein wieder erstarktes Wachstum und langsam gesundende Staatsfinanzen geben Anlass zu Optimismus, wie Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, seine Einschätzungen zusammenfasst. Gleichzeitig bestünde aber - ebenso wie in Deutschland - die Gefahr, dass zu lange an Erreichtem festgehalten werde. Die verbleibenden Probleme würden deshalb nicht energisch genug angepackt. Die Herausforderungen im Bankensystem müssten angegangen werden, um Glaubwürdigkeit zu erhalten. Aus den jüngsten Entwicklungen in der Ukraine erwartet Kater vorübergehende Belastungen für die Kapitalmärkte. Ein Wiederaufleben der Finanzkrise resultiere daraus aber nicht.
Als Teil der Weltwirtschaft habe auch Österreich mit den Schwierigkeiten zu kämpfen, die aus der Finanzkrise erwachsen seien. In vielen Ländern müssten diese Altlasten von der Politik und vom Privatsektor beseitigt werden, damit das Vertrauen in das Finanzsystem wieder wachse. In der Euro-Krise gehe es langsam voran: „Insgesamt ist der eingeschlagene Weg richtig. So konnte die Krise durch die Gründung gesamtstaatlicher Institutionen - wie dem Europäischen Stabilitätsmechanismus - gezähmt werden. Da es sich hier um einen historischen Prozess des Aufbaus eines gemeinsamen Finanzwesens handelt, sind die Wirkungszeiträume sehr lang", so Kater. Auch der Schuldenabbau in Relation zum Einkommen (Deleveraging) gehe voran. „Allerdings sinken die Verbindlichkeiten in den betroffenen Ländern nur sehr langsam", stellte der Chefvolkswirt fest.
Hinsichtlich des Leitzinses erwartet der Experte keine Veränderungen. „Die EZB wird zunächst bei ihrer Geldpolitik bleiben", resümiert Kater. Für die Anleger bedeute dies eine Fortsetzung der extrem niedrigen Verzinsung sicherer Anlageformen wie Termin- und Spareinlagen oder auch Staatsanleihen. „Sparer können dieser Realzinsfalle nur entkommen, wenn sie in Sachwerte in Wertpapierform investieren. Denn auf absehbare Zeit wird es Renditen oberhalb der Inflationsrate nur dort geben, wo eng an der realen Wirtschaft, also in Aktienunternehmen, Unternehmensanleihen oder Immobilien investiert wird", lautete das Fazit des DekaBank-Chefvolkswirts.
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