Zahlen bei Micron und Nike & Amazon steigt bei OpenAI ein
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In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über den Einstieg von Amazon bei OpenAI, der dem gesamten Sektor am Freitag zu einem leichten Rebound verholfen hatte.
Außerdem stellt euch Michael zwei Aktien vor, die er auf dem aktuellen Niveau spannend findet.
Michael und Daniel sprechen zudem über die Ergebnisse von Micron und Nike, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Micron pulverisierte die Schätzungen, während der Turnaround bei Nike weiter auf sich warten lässt.
Wie die Zahlen bei Micron und Nike ausgefallen sind, warum der Einstieg von Amazon bei OpenAI für Amazon ein gutes Geschäft sein kann und welche Aktien Michael aktuell interessant findet, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Episode auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Positiver Wochenabschluss
Kurz zusammengefasst lagen zwei Treiber hinter der jüngsten Erholung: erstens überraschend starke Unternehmenszahlen von Micron und zweitens schwächere Verbraucherpreisdaten als erwartet. Letzteres hat kurzfristig die Erwartung an eine schnellere oder höhere Zinssenkung genährt – das treibt Wachstumstitel. Dazu kam eine Rückkehr der Kurse bei einigen angeschlagenen KI-Infrastrukturwerten, nachdem diese zuvor stark abgestraft worden waren.
Wichtig zu beachten: Eine Erholungsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit einem nachhaltigen Trendwechsel. Viele Titel gaben intraday wieder etwas nach, Broadcom und Oracle zeigten am Ende nur moderate Gewinne.
Micron: Warum das Quartal die Marktstimmung befeuerte
Die Zahlen von Micron hatten Sprengkraft. Ein Umsatzwachstum von rund 57 % gegenüber dem Vorjahr (von 8,7 Mrd. auf 13,6 Mrd. USD) und ein GAAP-Gewinn, der sich deutlich vervielfacht hat. Gross Profit und Margen schossen nach oben.
Wir sind mehr als ausverkauft.
Das Management von Micron im Earings-Call
Warum das große Begeisterung ausgelöst hat
- HBM (High Bandwidth Memory) für Rechenzentren wächst deutlich schneller als erwartet. Einige Schätzungen sehen den 100-Milliarden-Dollar-Markt früher erreicht als gedacht.
- Micron berichtet von langfristigeren Abnahmevereinbarungen und festen Mengen, was die historische Zyklizität dämpfen könnte.
- Die Nachfrage durch KI-Workloads und Rechenzentren bleibt brutal hoch – das spricht für nachhaltige Umsatztreiber.
Es bleiben aber auch Risiken:
- Micron war historisch extrem zyklisch. DRAM-Preise können genauso schnell fallen, wie sie gestiegen sind.
- Hohe Investments in Fertigung können Margen unter Druck setzen, wenn sich Zykluswenden einschleichen.
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OpenAI-Finanzierung: Amazon mit an Bord – Bewertung explodiert
Ein weiterer gewichtiger Marktimpuls ist die erneute Geldsuche von OpenAI. Berichte sprechen von einer Beteiligung Amazons mit bis zu 10 Milliarden USD. Während im Oktober noch von einer Bewertung von rund 500 Milliarden die Rede war, pendelten die jüngsten Zahlen zwischen 750 und laut Wall Street Journal sogar 830 Milliarden USD.
Was steckt dahinter?
- OpenAI will Wachstum massiv beschleunigen: Ziel war zuletzt ein Umsatzsprung von 4 Mrd. auf 13 Mrd. dieses Jahr, mittelfristig 30 Mrd. und bis 2030 sogar 200 Mrd. USD – getrieben von Abonnements, neuen Produkten und Werbung.
- Amazons Beteiligung ist strategisch: Es geht nicht nur um Kapital, sondern auch um Hardware- und Cloud-Nutzung (AWS). Amazon kann von OpenAI-Produkten profitieren, indem Services auf Amazon-Infrastruktur laufen oder Produkte direkt verlinkt/verkauft werden.
- Andere Investoren stammen offenbar auch aus dem Nahen Osten – Saudi-Arabien und die VAE werden als mögliche Geldgeber genannt.
Warum die Bewertung dennoch kontrovers ist
- Plattformen wie Google (Gemini) könnten KI-Dienste kostenlos oder stark subventioniert anbieten und so das Monetarisierungspotenzial von Abonnements gefährden.
- Die hohe Bewertung setzt extreme Erwartungen an Wachstum und Profitabilität voraus.
Die Finanzierung stärkt kurzfristig das Vertrauen, dass OpenAI für einige Jahre weiter reichlich Mittel zur Entwicklung zur Verfügung hat. Für Zulieferer und Cloud-Provider (Oracle, AWS, Hardware-Hersteller) kann das neue Geschäftsmodelle und Auftragsvolumen bedeuten. Trotzdem bleibt das Wettbewerbsumfeld hart und die Monetarisierungswege sind nicht garantiert.
Oracle bekommt TikTok USA
Der Verkauf von TikTok-USA scheint nun über die Bühne gegangen zu sein. Oracle ist nun einer der neuen Inhaber, dies konnte die Aktie zuletzt stützen.
Warum das relevant ist:
- Oracle könnte sein Cloud- und Rechenzentrumsgeschäft stärken und zusätzliche langfristige Einnahmequellen sichern.
- Die Aktie hat in den letzten Monaten stark gelitten, liegt aber jetzt wieder deutlich unter alten Höchstständen. Ein strategischer Deal wie TikTok kann kurzfristig Kurse stabilisieren.
Nike: Ein Quartal zum Vergessen
Nike enttäuschte mit den letzten Zahlen erneut, nachdem es zuvor nach dem Beginn eines erneuten Turnarounds ausgesehen hatte. Das Umsatzwachstum lag bei nur 1 %, der Gewinn ging um 32 % zurück. Footwear fiel um ~21 % und vor allem China schwächelt stark (-17 %).
Gründe für die Schwäche:
- In China zeigt Nike Aufmerksamkeits- und Wettbewerbsprobleme: Die Marke scheint nicht mehr so klar als Premium-Sporttechnologie wahrgenommen zu werden und verliert Marktanteile an günstigere oder trendigere Wettbewerber.
- Footwear als Kernsegment schwächelt global.
- Die Erwartungen an operative Maßnahmen des Managements wurden nicht erfüllt. Der neue CEO hat (noch) nicht die gewünschten Hebel umgelegt.
Was Anleger beachten sollten:
- Langfristig bleibt Nike eine starke Marke, aber der Turnaround braucht Zeit und Geduld.
- Vergleichsstudien mit Wettbewerbern wie On zeigen, dass andere Player im Segment stärker wachsen. Das deutet auf strukturelle Probleme bei Nike hin, nicht nur auf konjunkturelle Schwankungen.
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Zwei interessante Aktien:
ServiceNow – der solide Software-Spieler mit KI-Argument
Warum ServiceNow im Blick bleiben sollte:
- Stabiles Wachstum: Umsatz- und Gewinnprognosen deuten auf mittelfristiges Wachstum von rund 20 % hin.
- Der freie Cashflow soll nächstes Jahr bei über 5 Mrd. USD liegen, mit einer Free Cash Flow Yield von ungefähr 3 %.
- AI-Produkte: Das Unternehmen baut KI-Agenten und hat Produktlinien, die bereits auf dem Weg sind, signifikanten Umsatz zu liefern. Das Management nennt ein Ziel von ~500 Mio. USD für bestimmte KI-Produkte.
- Die Bewertung ist aktuell so günstig wie selten, weil der Markt Software und hohe Bewertungen in diesem Jahr abgestraft hat.
Es gibt aber weiterhin auch Risiken:
- Automatisierung kann Lizenzbedarf reduzieren: Wenn administrative Jobs verschwinden, könnten auch Lizenzen für bestimmte Rollen nicht mehr benötigt werden.
- Intensiver Wettbewerb: Salesforce, SAP und andere Softwareriesen pushen ebenfalls KI-Angebote.
Roku – die Plattform, die sich vom Hardware-Image löst
Warum Roku wieder auf der Watchlist steht:
- Plattformumsatz zuletzt um rund 17 % gestiegen. Monetarisierung des Nutzer-Ökosystems ist Kern der Story.
- Roku generiert inzwischen ordentlichen freien Cashflow, was das Geschäftsmodell stabiler macht.
- Analystenbewertung verbessert sich: JPMorgan hat das Kursziel angehoben und sieht Chancen, die Monetarisierung weiter zu beschleunigen.
- Die Bewertung gemessen am Umsatz ist moderat: Kurs-Umsatz-Verhältnis bei ~3 – das ist für eine Plattform mit Wachstumspotenzial nicht exorbitant.
Warum weiterhin Vorsicht angebracht ist:
- KGV bleibt problematisch, weil das Unternehmen historisch erst spät profitabel wurde.
- Harter Wettbewerb durch Netflix, Disney, Amazon und andere Plattformen, die eigene Ökosysteme stärken.
- Hardware bleibt ein Randthema; die langfristige Story hängt von erfolgreicher Plattformmonetarisierung ab.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Amazon, Oracle, Roku.
