Yuan-Abwertung lockt Gold-Käufer an
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Nachdem am Wochenende ein Einbruch der Exporte Chinas bekannt wurde, wertete die Regierung den Yuan gestern massiv ab. Er sank zum USD um 1,8 %. Das hat die Wall Street empfindlich getroffen, reflexartig verfallen die Abgeordneten in Washington in einen Modus, in dem sie den Finger auf China zeigen und Protektionismus und Strafen für Peking fordern. Jegliche Versuche der Rückabwicklung eines stärker marktorientierten Wechselkurses seien problematisch, hieß es aus dem Weißen Haus gestern.
China sagte darauf: Die Abwertung war nur einmalig, man musste sie durchführen, um einen freien Handel des Yuan zu ermöglichen. Und als wäre diese Erklärung nicht schon scheinheilig genug agiert Peking heute nach dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!" und wertet den Yuan um ein weiteres Prozent ab, zeitweise lag er 2 % im Minus:
Gegenüber dem Euro wertete der Yuan auf Wochenfrist um 5 % ab. Das ist ein Belastungsfaktor nicht nur für die deutsche Automobilindustrie. Gestern brachen deswegen die Börsen in Frankfurt, London und New York ein, für die Zinserhöhung im September wird jetzt nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 44 % gesehen, am Freitag nach den Arbeitsmarktdaten waren es noch 58 %.
Eine Abwertung des Yuan um 4 % oder 5 % ist nicht so schlimm. Was aber sehr schwer wiegt ist die Unsicherheit und fallende Planungssicherheit, die durch Pekings neue Eingriffe am Währungsmarkt erzeugt wird.
Gold wurde gestern gekauft, als das mit China bekannt wurde sprang ging es 12 Dollar nach oben.
Die Edelmetalle sie befinden sich jetzt unisono auf zentralen Supports, das habe ich gestern in langfristigen, 30 bis 40 Jahre in die Vergangenheit reichenden Charts im Webinar aufgezeigt. Hier können Sie die Aufzeichnung nachträglich kaufen.
Jedenfalls tritt China jetzt dem viel besagten Währungskrieg bei – wegen der anstehenden IWF-Prüfung hat man damit offenbar seit Monaten hinterm Berg gehalten. Es gibt bereits Vermutungen, dass andere asiatische Länder auf die Abwertung des Yuan reagieren werden, indem sie ihrerseits versuchen, ihre Währung zu schwächen.
Das wäre eine Entwicklung, die wenig wünschenswert wäre, jetzt, wo der Welthandel sich auch noch bedeutsam abschwächt.
Der Dow Jones für Industriewerte generierte gestern ein weiteres Verkaufssignal, nachdem die Dow-Theorie bereits seit Wochen vor einer Wende am US-Aktienmarkt kündet. Gestern kam ein so genanntes Death Cross dazu, gebildet durch das Unterschreiten der trägen 200-Tage-Linie durch die volatilere 50-Tage-Linie. Es ist das erste Mal seit vier Jahren, dass das passiert.
Weitere Einschätzungen unter anderem zu WTI-Öl, dem DAX und dem Hang Seng erhalten Sie auf meinem Desktop im Mitschnitt des Live-Chats, der heute von 8:30 Uhr bis 10 Uhr angesichts der brisanten Marktlage stattgefunden hat.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.