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Jetzt ist es also soweit, die Welt hat einen neuen Präsidenten. Zumindest gefühlt, wenn man die Stimmung und vor allem die Anteilnahme der Bevölkerung betrachtet. Ein kleines bisschen ist es ja auch so. Zumindest war es bisher immer so, wenn Amerika gepfiffen hat, haben die anderen Nato-Staaten stramm gestanden. Aber jetzt hoffen alle, dass wieder mehr Menschlichkeit in Amerika aber auch in der Welt einkehrt. War es nicht ein schönes Bild bei der Vereidigung? Eine wahrlich heile Familie haben die Obamas abgegeben. Und man hat den Eindruck, dass es auch tatsächlich so ist. Der neue Präsident gibt auch gleich richtig Gas. Guantanamo wird spätestens in einem Jahr geschlossen und die zweifelhaften Militärgerichte sind sofort abgeschafft worden. Gut so! Das Rettungspaket soll, so hat Obama angekündigt, so schnell wie möglich umgesetzt werden. Die Wall Street hat auf seine Antrittsrede angeblich enttäuscht reagiert. Es sei keine Aussage über die Wirtschaft und entsprechende Hilfen enthalten gewesen. In der Tagesschau vom Donnerstag war zu hören, dass man eine Aussage zum Israel/Gaza – Konflikt bislang vermissen würde. Ja was glaubt denn die Welt? Auch ein Barack Obama hat nur 24 Stunden am Tag Zeit zu arbeiten. Schlafen muss er auch noch und, verdammt noch mal, lasst ihm auch noch ein paar Minuten für seine Familie. Der Mann ist noch keine 48 Stunden im Amt und jeder erwartet schon Wunder von ihm. Bitte verbrennt ihn nicht in den ersten Wochen, sonst wird er nicht das halten können, was alle Welt von ihm verlangt.
Auf Sand gebaut
Alle Welt hat gehofft, dass es immer nur nach oben geht. Mit den Börsen, mit dem Wachstum, mit den Gehältern und nicht zuletzt mit den sportlichen Leistungen. Doch es wird immer deutlicher, dass größere sportliche Leistungen nur mit Doping zu erzielen waren, die Gehälter nur über Inflation ansteigen konnten (und das sind sie beim allgemeinen Fußfolk noch nicht einmal in den letzten Jahren), das Wachstum auf Sand (gerade im Immobilienmarkt) gebaut wurde und die Börsen eben doch keine Einbahnstraßen sind (5€ für das Börsenphrasenschwein). Was denn, Börsen können auch fallen? Das habe ich nicht gewusst, Herr Richter. Ich wollte doch nur eine Rendite von 30% bei absoluter Sicherheit. Wenn mein Berater mir die nicht bieten kann, dann gehe ich halt zu einer anderen Bank. Mehr habe ich doch nicht gesagt. Dass jetzt mein Geld weg ist, das wollte ich nicht, aber die 30% sind doch das mindeste was ich erwarten durfte. Ich soll Verantwortung für mein Geld übernehmen? Ja wo kommen wir denn da hin? Dafür habe ich doch einen Berater bei der Bank. Ich will mir damit doch keinen Stress machen. Den soll mein Berater haben. Und jetzt will ich mein Geld zurück. Zugegeben, ich habe wieder einmal übertrieben, aber ich kann es nicht mehr hören, wenn die Leute jammern, dass sie an der Börse Geld verloren haben. Sicher gibt es auch Härtefälle, insbesondere in der älteren Bevölkerung. Aber es gibt auch genügend Beispiele, die trotz Warnung und immer wieder gut gemeinter Hinweise eben doch nur dem schnellen Geld nachgejagt sind und jetzt so tun, als hätten sie keine Ahnung gehabt. Deshalb auch immer wieder mein Rat am Ende dieses Textes, doch bitte selbst am Ball zu bleiben.
Gruselig
Was den DAX betrifft, so beginnt das Jahr richtig gruselig. Da waren die Hoffnungen zur Jahreswende noch so hoch gesteckt, dass nun alles besser werden würde. Auch an die Amtseinführung Obamas wurden große Hoffnungen geknüpft. Und jetzt das. Der DAX fällt in einer Tour, ohne nennenswerte Erholungen. Und wenn Erholungen kommen, dann werden sie oft im Tagesverlauf im Keim erstickt. Jetzt stehen wir wieder an den Tiefs von Oktober und November und hoffen, dass diese latente Unterstützung hält. Nachdem die Kopf-Schulter-Formation und der Doppelboden schon nicht eingetreten sind (was ich an dieser Stelle mehrfach angekündigt habe), wird auch diese Unterstützung nicht halten. Dieses Mal wird es kein „nur mal kurz unter die 4.000 gucken“ mehr geben. Dieses Mal wird die 3 länger vorne stehen. Es ist eben nicht damit getan Verantwortung zu übernehmen (in der Politik geht das ganz einfach, man tritt einfach zurück, wie in Hessen Frau Ypsilanti – vielleicht auch mal eine Überlegung für Herrn Ackermann?) man muss auch handeln. Die kommenden Wochen werden nicht leichter werden. Spannend wird es auch, was mit der DAX Zusammensetzung wird. So viele etablierte Standard-Werte sind inzwischen so weit gefallen, dass die Marktkapitalisierung schon so niedrig ist, dass irgendwann auch ein Austausch ansteht. Nur ob die Werte aus der zweiten Reihe dann wirklich erste Reihe werden, ist fraglich. Das System der Index-Zugehörigkeit ist gut, aber für normale Zeiten gemacht. Wir haben aber keine normale Zeit mehr. Auch dieses Beispiel zeigt, dass die bisherigen Systeme so langsam anfangen zu versagen. So wie das Finanz- und Geldsystem. Bevor ich mich jetzt aber wieder in Rage schreibe, wünsche ich Ihnen lieber, dass sie dieses Mal die vielen Hinweise zwischen den Zeilen verstanden haben, die ich Ihnen gegeben habe, dass Sie am Ball bleiben und unbedingt Ihr Vermögen sichern.
Herzliche Grüße
Bis zur nächsten Woche
Ihr Martin Marquardt
Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.
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