Fundamentale Nachricht
08:28 Uhr, 02.09.2015

WTI: Bärenmarktrally schon vorüber?

Der Ölmarkt ist nach wie vor auf der Suche nach dem Gleichgewichtspreis. Dieser Preis wurde jahrzehntelang von Wien aus gemacht, dort tagte zwei Mal im Jahr die OPEC und dann war gut. Jetzt ist der Markt seit 10 Monaten damit beschäftigt, das selbst zu tun, ein offenbar sehr schwieriges Unterfangen.

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Öl sucht nach DEM Tief, an dem endlich eine bedeutsame Reaktion des Angebots zu sehen ist. Bisher ist dieser Punkt meiner Ansicht nach nicht erreicht, und daher sind neue Tiefs folglich wahrscheinlich. Eigentlich müsste zum Beispiel Venezuela weniger Öl fördern, weil sie keinen Gewinn machen. Heute Nacht wurde bekannt, dass die Chinesen 5 Milliarden USD in Venezuela investieren, um dem Ölsektor dort zu helfen. Die Fracking-Industrie in den USA kann Hochzinsanleihen wie warme Semmeln an den Mann bringen und schwimmt im Geld.

So lange auch bei tiefen Ölpreisen Geld fließt, wird sich am Überangebot gar nichts ändern. Auf dem Weg zum Gleichgewichtspreis haben wir eine heftige Volatilität. Im Juli brach Öl ein weil die Hoffnung der OPEC, der gesunkene Ölpreis werde teure Produzenten aus dem Markt drängen, nicht erfüllt wurde.

Im August kamen China und die Schwellenländer als Risiko dazu. Mittwoch, Donnerstag und Freitag wurde das China-Risiko wieder aus dem Ölpreis genommen. Das in dieser Sendung genannte Erholungsziel von 49 Dollar wurde dabei in der amerikanischen Ölsorte WTI erreicht, gestern ging es wieder 6 % nach unten, weil die Märkte sich wieder auf den latenten Angebotsüberhang zurückbesonnen haben.

Eine einfache charttechnische Trendlinie half ihnen, das Hoch der Rally für einen Short-Einstieg zu finden.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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