Kommentar
11:33 Uhr, 26.06.2021

Wochenausblick: Geht die Rekordjagd vor dem US-Arbeitsmarktbericht weiter?

Die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq-100 sind auch in der zu Ende gegangenen Börsenwoche auf neue Rekordstände gestiegen. Am kommenden Freitag könnten die US-Arbeitsmarktdaten für Juni dem Markt neue Impulse liefern. In Deutschland stehen zwei Börsengänge auf dem Programm.

Der Aktienmarkt hat die Inflationssorgen und die Angst vor steigenden Zinsen erst einmal abgeschüttelt. Der relativ marktbreite S&P 500 konnte auch am Freitag ein neues Allzeithoch erreichen. Zuvor in der Woche waren bereits die technologielastigen Indizes an der Nasdaq auf neue Bestmarken gestiegen. Auf kein neues Allzeithoch schaffte es der Dow Jones Industrial Average, der dank der Ankündigung des US-Infrastrukturpakets aber stärker zulegte als die anderen US-Indizes. Der DAX stieg um ein Prozent, blieb aber unter dem vor knapp zwei Wochen erreichten Rekordhoch bei gut 15.800 Zählern.

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Kursaufschläge gab es in der vergangenen Woche auch bei den Edelmetallen, insbesondere bei Platin und Palladium, sowie bei anderen Rohstoffen wie den Ölpreisen, während die Kryptowährungen kräftig verloren. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen und der deutschen Bundesanleihen legten leicht zu, die Zinskurve wurde wieder etwas steiler.

Am Freitag veröffentlichte Daten untermauerten zwar die derzeit hohe Inflation in den USA, zugleich scheint sich am Markt aber die Sichtweise der Notenbanken durchzusetzen, dass die Inflation nur ein vorübergehendes Problem sein dürfte. Der Kern-PCE-Preisindex, der von der US-Notenbank als Inflationsmaß besondere Beachtung findet, zeigte auf Jahressicht im Mai ein Preisplus von 3,4 Prozent, nach einer Jahresrate von 3,1 Prozent im April. Im Monatsvergleich legte der Kern-PCE-Preisindex hingegen nur um 0,5 Prozent zu, was unter den Erwartungen von 0,6 Prozent lag und auch unter dem Anstieg im April, als ein Plus von 0,7 Prozent verzeichnet wurde. Der Kern-PCE-Preisindex misst die Preisveränderungen bei Konsumgütern, die von privaten Verbrauchern konsumiert werden, ohne die schwankungsanfälligen Komponenten Nahrungsmittel und Energie.

In der kommenden Woche könnten die US-Arbeitsmarktdaten für Juni, die am Freitag veröffentlicht werden, dem Markt neue Impulse liefern. Wegen der Angst vor einer sogenannten Lohnpreisspirale, bei der die Inflation durch steigende Löhne besonders angeheizt wird, könnten dieses Mal auch die Daten zu den durchschnittlichen Stundenlöhnen besondere Beachtung finden. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren wieder leicht gestiegen, nachdem sie in der Woche bis zum 5. Juni auf den tiefsten Stand seit Ausbruch der Pandemie gesunken waren. Die Analysten erwarten im Schnitt, dass im Juni 700.000 neue Stellen auf dem US-Arbeitsmarkt geschaffen wurden, nach 559.000 Stellen im Vormonat. Die Arbeitslosenquote dürfte von 5,8 auf 5,7 Prozent gesunken sein. Bei den durchschnittlichen Stundenlöhnen wird ein Plus gegenüber dem Vormonat von 0,4 Prozent erwartet, nach einem Anstieg um 0,5 Prozent zuvor.

Unternehmenstermine in der kommenden Woche

Wichtige Unternehmenstermine sind weiter rar gesät, es gibt allerdings in der kommenden Woche eine ganze Reihe von Hauptversammlungen.

Börsengänge

Am Montag feiert Cherry, ein Hersteller von Computer-Eingabegeräten, seinen Börsengang an der Frankfurter Börse. Am Mittwoch endet die Zeichnungsfrist für die Aktien des Online-Brillenshops Mister Spex. Die Erstnotiz von Mister Spex in Frankfurt ist am Freitag.

Quartalszahlen

Am Mittwoch wird der weltgrößte Chiphersteller Micron Technology Quartalszahlen vorlegen. Wegen des aktuellen Halbleitermangels könnten diese Zahlen auch über das Unternehmen hinaus von Bedeutung sein.

Mittwoch: Bed Bath & Beyond, Constellation Brands, General Mills, Micron Technology
Donnerstag: H&M (endgültig), Walgreens Boots Alliance
Freitag: Ford Motor, Grenke (Neugeschäft)

Hauptversammlungen
Dienstag: Adler Group, Cancom, flatexDEGIRO, Lanxess, MAN, Puma, Qiagen, Sixt Leasing
Mittwoch: Aroundtown, Befesa, Gesco, Grand City Properties, Traton
Donnerstag: Zapf Creation
Freitag: Helma Eigenheimbau

Sonstiges

Montag: TUI-Pressekonferenz zur bevorstehenden Wintersaison
Donnerstag: Handelsstatistik der Deutschen Börse zum ersten Halbjahr

Übersicht Konjunkturdaten

Montag, 28.06.2021

00:00 – Spanien: Mobile World Congress 2021, Barcelona
01:50 – Japan: Kurzfassung des Protokolls der geldpolitischen Notenbanksitzung
08:00 – Deutschland: Nominallohn-/Reallohnindex, Q1
08:00 – Deutschland: Schulden der öffentlichen Haushalte, Q1
08:00 – Deutschland: Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, Mai
08:00 – Deutschland: Importpreise Mai m/m
15:45 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS

Dienstag, 29.06.2021

01:30 – Japan: Arbeitslosenquote Mai
01:50 – Japan: Einzelhandelsumsatz Mai y/y
08:00 – Großbritannien: Nationwide Hauspreisindex Juni m/m
08:00 – Deutschland: Erzeugerpreise für Dienstleistungen, Q1
09:00 – Spanien: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung) y/y
10:30 – Großbritannien: BoE Hypothekengenehmigungen Mai in Tsd
10:30 – Großbritannien: Geldmenge M4 Mai m/m
10:30 – Großbritannien: Verbraucherkredite Mai m/m in Mrd £
11:00 – Eurozone: Wirtschaftsstimmung Juni
11:00 – Eurozone: Geschäftsklima-Indikator Juni
11:00 – Eurozone: Verbrauchervertrauen Juni (endgültig)
11:00 – Eurozone: Industrievertrauen Juni
11:00 – Eurozone: Dienstleistervertrauen Juni
14:00 – Deutschland: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung) y/y (!)
14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
15:00 – USA: Case Shiller Hauspreisindex April y/y
15:00 – USA: FHFA-Hauspreisindex April m/m
16:00 – USA: Verbrauchervertrauen Conference Board Juni (!)
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Mittwoch, 30.06.2021

01:01 – Großbritannien: BRC-Einzelhandelspreise Mai y/y
01:50 – Japan: Industrieproduktion Mai (vorläufig) m/m
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni
03:00 – Neuseeland: ANZ Geschäftsklima (endgültig) Juni
03:30 – Australien: Kredite an den privaten Sektor Mai m/m
07:00 – Japan: Baubeginne Mai y/y
07:00 – Japan: Verbrauchervertrauen Mai
08:00 – Deutschland: Erwerbstätigenzahl Juni y/y
08:45 – Frankreich: Konsumausgaben Mai m/m
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise Juni (vorläufig) m/m
09:00 – Schweiz: KOF-Konjunkturbarometer Juni
09:55 – Deutschland: Arbeitslosenzahl Juni (saisonbereinigt) m/m in Tsd (!)
09:55 – Deutschland: Arbeitslosenquote Juni
10:00 – Schweiz: Credit Suisse Konjunkturerwartungen Mai
10:30 – Großbritannien: Leistungsbilanzsaldo Q1 in Mrd £
10:30 – Großbritannien: BIP Q1 (endgültig) q/q
10:30 – Großbritannien: Unternehmensinvestitionen Q1 (endgültig) q/q
11:00 – Italien: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung) m/m
11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung) y/y (!)
13:00 – USA: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:15 – USA: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Mai m/m in Tsd (!)
14:30 – Kanada: Monatliches BIP April m/m
14:30 – Kanada: Rohstoffpreise Mai m/m
14:30 – Kanada: Erzeugerpreise Mai m/m
15:45 – USA: Einkaufsmanagerindex Chicago Juni
16:00 – USA: Schwebende Hausverkäufe Mai m/m
16:30 – USA: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w

Donnerstag, 01.07.2021

00:00 – OPEC+ Ministertreffen (via Videokonferenz), Wien
00:30 – Australien: AIG Manufacturing Index Juni
00:45 – Neuseeland: Baugenehmigungen Mai m/m
01:50 – Japan: Tankan-Report Verarbeitendes Gewerbe Q2
01:50 – Japan: Tankan-Report Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Q2
02:30 – Japan: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
03:30 – Australien: Handelsbilanzsaldo Mai in Mrd AU$
03:45 – China: Caixin Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
08:00 – Deutschland: Einzelhandelsumsatz Mai (real) m/m
08:30 – Australien: Rohstoffpreise Juni y/y
08:30 – Schweiz: Verbraucherpreise Juni m/m
08:30 – Schweiz: Einzelhandelsumsatz Mai y/y
09:15 – Spanien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
09:30 – Schweden: Sveriges Riksbank, Zinsentscheid
09:45 – Italien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
09:50 – Frankreich: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
09:55 – Deutschland: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
10:00 – Eurozone: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
10:00 – Italien: Arbeitslosenquote Mai
11:00 – Eurozone: Arbeitslosenquote Mai
13:30 – USA: Challenger Stellenstreichungen Juni in Tsd
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd
14:30 – USA: Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Mio
15:45 – USA: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
16:00 – USA: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (!)
16:00 – USA: Bauausgaben Mai m/m
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF

Freitag, 02.07.2021

01:50 – Japan: Geldbasis Juni y/y
08:45 – Frankreich: Staatshaushalt Mai in Mrd € ytd
09:00 – Spanien: Arbeitslosenzahl Juni m/m in Tsd
10:00 – Deutschland: VDMA-Auftragseingang Maschinenbau Juni
11:00 – Eurozone: Erzeugerpreise Mai m/m
14:30 – Kanada: Handelsbilanzsaldo Mai in Mrd CA$
14:30 – USA: Handelsbilanzsaldo Mai in Mrd US$
14:30 – USA: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Juni in Tsd (!)
14:30 – USA: Arbeitslosenquote Juni
14:30 – USA: Durchschnittliche Stundenlöhne Juni m/m
14:30 – Kanada: Baugenehmigungen Mai m/m
15:30 – Kanada: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
16:00 – USA: Auftragseingang Industrie Mai m/m
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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