Kommentar
08:00 Uhr, 20.01.2015

Woche der Wahrheit bietet Chancen

Die EZB will Stärke zeigen. Wir präsentieren zwei ETFs, die profitieren könnten.

Es ist die Woche der Wahrheit. Die Europäische Zentralbank (EZB) trifft sich zu ihrer ersten Sitzung des noch jungen Jahres. Allseits erwarten Marktkenner, dass sich die Währungshüter den schwachen Konjunkturdaten entgegenstellen und die Geldschleusen öffnen. Bereits in der Vorwoche hatte die Schweizer Nationalbank den Franken vom Euro entkoppelt. Beobachter sehen in beiden Terminen einen Zusammenhang – offenbar wollten die Schweizer Notenbanker nicht gegen den bevorstehenden Abwertungsdruck auf den Euro als Folge einer noch expansiveren Geldpolitik ankämpfen. Viele Beobachter erwarten, dass die EZB am Donnerstag die Geldschleusen in nie dagewesenem Ausmaß öffnen wird.

DAX und Bund könnten profitieren

Bereits in den vergangenen Jahren waren die Aktienmärkte stark von der Liquidität der Notenbanken getrieben. Zuletzt ruderten die Währungshüter ein wenig zurück. Die nun drohende Deflation in Europa bei zugleich soliden Zahlen aus den USA geben der EZB nun Spielraum für eigene Maßnahmen. Anleger erwarten, dass dieser Spielraum ausgenutzt werden wird. Die Aktienmärkte dürften erneut zu den Profiteuren einer solchen Entscheidung gehören. Zuletzt sprang der DAX bereits deutlich über die Marke von 10.000 Punkten und erreichte gar ein neues Rekord-Hoch.

Auch der BUND, das deutsche Anleihebarometer, notiert im Bereich der Höchstkurse. Für den BUND dürfte insbesondere interessant sein, dass sich die EZB die deutsche Zustimmung zu ihrem expansiven Kurs wohl mit einigen Zugeständnissen erkauft hat. Wie der „Spiegel" am Wochenende vorab berichtete, soll es künftig Haftungsobergrenzen geben. Zudem könnte ein Aufkaufprogramm für Staatsanleihen dezentral über die Notenbanken der jeweiligen Länder gesteuert und ebenfalls mit Obergrenzen versehen werden. Die Haftung Deutschlands für die Maßnahmen anderer Euro-Länder dürfte so geringer ausfallen.

Vielfältige Möglichkeiten vor EZB-Entscheid

Für Investoren könnten im Zuge des EZB-Entscheides gleich zwei ETFs interessant werden. Der ComStage CB Bund-Future TR UCITS ETF (WKN: ETF560) bildet die Entwicklung des deutschen Anleihebarometers ab. Kauft die EZB Anleihen, dürften die Notierungen steigen, zudem sollten Haftungsbeschränkungen für Deutschland einen positiven Effekt haben. Im vergangenen Jahr kletterte der ETF um satte 15 Prozent. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,2 Prozent. Profitieren dürfte auch der DAX. Der iShares Core DAX UCITS ETF (WKN: 593393) gilt als das beliebteste Vehikel, um direkt von Entwicklungen des deutschen Leitindizes zu profitieren. In den vergangenen zwölf Monaten ging es für Anleger um 2,5 Prozent nach oben. Der 8,8 Milliarden Euro schwere ETF kostet derzeit 0,16 Prozent.

Von Nico Popp

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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