Wo Schatten ist, da ist auch Licht
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Wangen im Allgäu (BoerseGo.de) – Die Zeiten sind schlecht für die deutsche und europäische Wirtschaft. Alle wichtigen Konjunkturindikatoren gehen die letzten Monate zum Teil massiv zurück. Die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt 2014 von Plus zwei Prozent zu Jahresanfang werden in schwindelerregendem Tempo nach unten angepasst, wie Daniel Zindstein, verantwortlich für das Portfoliomanagement des unabhängigen Vermögensverwalters GECAM AG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Neben hausgemachten seien seit dem Frühjahr 2014 auch wichtige außenpolitische Aspekte hinzugekommen. Die massive machtpolitische Konfliktausweitung mit dem größten Land der Erde Russland, habe die deutsche Exportwirtschaft stark verunsichert und in diversen Branchen zu signifikanten Revisionen der Umsatz- und Gewinnaussichten geführt (Nahrungsmittel, Rüstung, Automobil, Energie, Maschinenbau, etc.). Nachdem in Deutschland die Ideologie-Positionen des Koalitionsvertrages mit den schlimmsten Auswirkungen auf die Volkswirtschaft bereits umgesetzt seien, könnte nun der Blick frei werden auf Maßnahmen, die die wirtschaftliche Aktivität unterstützten. Das wichtigste Unterfangen in diesem Zusammenhang wäre ein Signal für die Beendigung der gegenseitigen Sanktionen mit Russland. Denn nur dadurch flössen auch wieder internationale Kapitalströme ins Land zurück, heißt es weiter.
„Der Lichtblick hierbei ist, dass internationale Investoren ihre Übergewichtung in europäischen und deutschen Aktien bereits drastisch abgebaut haben und aktuell untergewichtet sind. Das heißt im Umkehrschluss, der größte Teil des Kapitalabzuges könnte bereits hinter uns liegen. Eine Folge davon ist, dass deutsche Aktien mittlerweile im Vergleich wieder günstig zu haben sind (KGV 2015 von 11,5) während die US-Pendants rund 30 Prozent teurer bewertet werden“, so Zindstein.
Gleichzeitig laufe außerhalb von Europa die Weltwirtschaft weiter. China befinde sich entgegen vielen Unkenrufen weiter auf dem „geplanten“ Wachstumspfad, während aus den USA bemerkenswert starke Konjunkturdaten zu verzeichnen seien und wichtige Schwellenländer wie Mexiko Reformen im Hinblick auf Deregulierung der Staatswirtschaft durchführten, heißt es weiter.
„Wie immer wenn die Weltwirtschaft wächst ist das positiv für deutsche Aktien. Aus Vergangenheitsanalysen wissen wir, dass zum Beispiel die Entwicklung des DAX vor allem mit der Entwicklung der Weltwirtschaft korreliert und nur kurzfristig mit der Sicht internationaler Investoren auf Deutschland zusammenhängt. Solange jedoch der Ukraine-Konflikt weiter eskaliert, könnte die relative Schwäche anhalten. Rückschläge hieraus sollten jedoch zu strategischen Käufen genutzt werden“, so Zindstein.
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