Kommentar
00:00 Uhr, 30.01.2009

Wirtschaftlicher Ausblick 2009 - Vorsichtig etwas Hoffnung schöpfen

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Der Schuldenabbau ist unvermeidlich und notwendig

Auf lange Sicht gesehen stellt sich die derzeitige Krise wie das Ende eines Kondratjew-Zyklus dar, dessen gewöhnliche Dauer - etwa fünfzig Jahre - durch die enormen Kreditspritzen seit 2000 verlängert wird. Vor diesem Hintergrund wird der Abbau der Verschuldung in der Wirtschaft, der ebenso unvermeidlich wie notwendig ist, eine gewisse Zeit dauern, auch wenn eine Depression wie 1929 vermieden werden kann. Die Tatsache, dass der Ernst der Lage so schnell zur Kenntnis genommen wurde, und das Wissen um die Gefahren des Protektionismus werden uns eine neuerliche Erfahrung dieser Art ersparen. Sie werden uns allerdings nicht von den tiefgreifenden und anhaltenden deflationären Effekten der Sanierung des Weltwirtschaftssystems verschonen.

Die Zentralbanken und die Regierungen sind zum Handeln bereit

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die Auswirkungen der Kreditklemme unsere schlimmsten Befürchtungen übertrafen: Noch nie verschlechterten sich die Wirtschaftsdaten in Friedenszeiten derart dramatisch wie im vierten Quartal 2008. Um die Kredittätigkeit wieder anzukurbeln, setzten die Staaten darauf, die Bankbilanzen mit der gleichen Geschwindigkeit zu stützen, wie der mit welcher diese sich verschlechterten. Dieser Imperativ war kategorisch, und das Notwendige wird getan werden. Aber täuschen wir uns nicht über die Wirkung dieser Maßnahmen. In einem Deflationsumfeld werden die Kaufkraftspritzen durch den Anstieg der Ersparnisse teilweise neutralisiert, und die Ausgaben für die Infrastruktur wirken sich nur mit Verzögerung auf die Wirtschaftsleistung aus.

Die Schwäche der realen Nachfrage wurde übertriebenHinter dem dramatischen Einbruch der Weltwirtschaft, der seit Oktober in den Statistiken sichtbar wird, steht auch ein künstlicher Aspekt. Er entstand nämlich nicht durch einen „natürlichen“ Rückgang der Nachfrage. Die Kreditklemme verstärkte den Konjunktureinbruch. Der internationale Handel schwächte sich deutlich ab. Aufgrund des Rückgangs der Exportkredite wurden die Vorräte von Fertigerzeugnissen aufgrund ihrer erschwerten Finanzierung abgebaut, und bereits erteilte Bestellungen und beschlossene Investitionsprojekte wurden auch dann verschoben oder storniert, wenn eine Selbstfinanzierung möglich gewesen wäre.

Die Normalisierung des Kreditgeschäfts kann eine Markterholung bewirken

Auch eine bescheidene Normalisierung des Kreditgeschäfts könnte eine dramatische Erholung der Wirtschaft bewirken, und sei es nur über die Aktienmärkte. In dieser Hinsicht ist die deutliche Entspannung bei den Aufschlägen im Interbanken-Geldmarkt in Europa ein ermutigendes Zeichen. Eine solche - wenngleich noch labile - Erholung kann einen lebhaften Aufschwung der Märkte, ausgehend von den derzeit niedrigen Niveaus, bewirken. Die europäischen und US-Unternehmen werden zu ihrem niedrigsten Bewertungsniveau im Verhältnis zu ihrer Nettosituation und ihren Verkäufen seit 1990 gehandelt.

Die großen Schwellenländer verfügen über interne Wachstumsmotoren

Die Industrieländer sind in der Krise nicht mehr allein. Insgesamt waren die Schwellenländer sicherlich Opfer einer Risikoaversion, wobei die Anleger wenig Unterscheidungsvermögen zeigten. Natürlich trifft das schwache Vertrauen der US-Verbraucher - die bislang allein 15% des weltweiten Konsums darstellen - gerade die Exportländer (Taiwan, Korea) mit voller Wucht. Der Rückgang der Rohstoffe schadet den entsprechend abhängigen Ländern wie Russland und Südafrika, während die Kreditkrise die Aussichten derjenigen Staaten verdüstert, die durch einen hohen Verschuldungsgrad anfällig sind (Türkei, Ukraine). Aber diese Faktoren wirken sich nur in untergeordnetem Ausmaß auf die neuen Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft, nämlich China, Indien und Brasilien, aus. Unter diesen Bedingungen eine weltweite Rezession zu prognostizieren, scheint uns übertrieben pessimistisch zu sein. Diese wichtigen Länder verfügen über echte interne Wachstumsmotoren, die in der vorherrschenden Katastrophenstimmung zu häufig ignoriert werden.

Carmignac Gestion

Das 1989 von Edouard Carmignac gegründete Unternehmen Carmignac Gestion zählt heute zu den wichtigsten unabhängigen europäische Akteuren seiner Sparte. Das Kapital der Gesellschaft wird vollständig von der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern gehalten. Diese stabile Aktionärsstruktur sichert den Fortbestand des Unternehmens und verleiht eine Unabhängigkeit, die einen grundlegenden Wert für ein erfolgreiches und ausgezeichnetes Fondsmanagement darstellt.

Carmignac Gestion verwaltet Vermögen in Höhe von mehr als 13 Mrd. Euro und bietet 18 allgemeine und spezialisierte Fonds, sowie Fonds mit spezifischem Profil und die Vermögensverwaltung mit Mandat an. Die Fonds sind in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz, Belgien, Italien, Spanien und den Niederlanden zum Vertrieb zugelassen.

Carmignac Gestion hat im Zuge seiner internationalen Entwicklung bereits 1999 in Luxemburg eine Filiale für den außer-französischen Vertrieb eröffnet und besitzt seit 2008 jeweils in Madrid und in Mailand eine Repräsentanz.

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