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12:09 Uhr, 20.11.2015

Wirtschaftliche Bedenken gegen Migration übertrieben

Zuwanderer haben den Volkswirten von Standard Life Investment keinen negativen Effekt auf die Wirtschaft.

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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Die Haltung Großbritanniens in der Flüchtlingspolitik ist innerhalb der EU umstritten. Die Volkswirte von Standard Life Investment erinnern in ihrem aktuellen Weekly Economic Briefing daran, dass bereits jetzt die britische Wirtschaft von Einwanderern geprägt wird, und liefern Zahlen: 2014 sei einer von acht Ein­wohnern ausländischer Herkunft gewesen; zehn Jahre zuvor einer von elf. Von den 8,3 Millionen Ausländern kämen nur etwa drei Millionen aus EU-Ländern. Und allein in den zwölf Monaten bis März 2015 seien 636.000 Immigranten auf die Insel gekommen.

„Die Newcomer sind jedoch relativ erfolgreich am Arbeitsmarkt“, so der für Europa zuständige Analyst James McCann. 71 Prozent von ihnen seien erwerbs­tätig; eine Quote fast so hoch wie bei den Einheimischen (74 Prozent). „Zwei der oft genannten Bedenken gegenüber der Immigration – die Wirkung auf den Arbeitsmarkt und die öffentlichen Haushalte – treffen im Beispiel Großbritannien nicht zu“, so McCann. So habe eine aktuelle Studie des University College of London (UCL) herausgefunden, dass die Immigranten seit 2000 einen positiven Beitrag zu den öffentlichen Finanzen geleistet hätten. Und nach einer Untersuchung des „Office for Budget Responsibility“ könne Zuwanderung wegen ihrer positiven Wirkung auf Demographie die öffentlichen Schulden signifikant reduzieren. Laut McCann ist auch der Effekt auf das Lohnniveau gering und wird von anderen Faktoren verwässert.

„Es mag also eine Menge von Gründen geben, Zuwanderung und ihre Zusammensetzung zu kontrollieren – ein negativer Effekt auf die Wirtschaft ist es nicht. Die ökonomischen Sorgen scheinen übertrieben, gleichwohl sind sie politisch bedeutsam“, so McCann zusammenfassend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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