Wirtschaft verträgt weltweite Straffung der Notenbanken
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Aberdeen (GodmodeTrader.de) - Auch wenn dank guter Wirtschaftsdaten die Zentralbanken, insbesondere die Federal Reserve (Fed), eine Normalisierung der Geldpolitik verfolgen, mehren sich die Stimmen, die diese Politik angesichts hartnäckig niedriger Inflationsraten für einen Fehler halten. Die Volkswirte von Aberdeen Standard Investments zeigen sich im aktuellen „Weekly Economic Briefing“ zwar relativ optimistisch, dass die Realwirtschaft und die Finanzmärkte die Rückführung der geldpolitischen Unterstützung verkraften können. „Aber angesichts politischer Unsicherheiten und einer bislang beispiellosen Dauer der akkommodierenden Politik könnte der Normalisierungspfad weniger unkompliziert sein als in früheren Zyklen“, schreibt Chefvolkswirt Jeremy Lawson.
Zum ersten Mal seit der globalen Finanzkrise stehe die Weltwirtschaft vor einer synchronisierten Straffung durch die großen Zentralbanken (siehe Chart unten): Die Fed signalisiere einen aggressiveren Weg für Zinserhöhungen und Bilanzreduzierung als gedacht; die Bank of England verändere ihre Rhetorik, um dem Wunsch nach einer Vermeidung von Überhitzung nachzukommen; die EZB skizziere Pläne für eine Verkürzung ihres Programms zum Ankauf von Vermögenswerten und der PBOC reduziere die Liquidität und erhöhe die Leitzinsen.
Dennoch gebe es genug robuste Daten, die darauf hindeuteten, dass dieser Gleichlauf kein Fehler sein müsse. Zwar sei es richtig, dass sich ein falscher geldpolitischer Pfad erst in späteren Daten manifestiere. Dennoch hätten in den USA und in China, wo die Zinsen im Laufe des Jahres 2017 stetig gestiegen seien, die kontinuierliche Verbesserung von Indikatoren wie Arbeitsmarktdaten und Konsumentenstimmung die Nerven schon beruhigt. In Europa gebe es zwar große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, aber im Großen und Ganzen seien die Bedingungen besser denn je seit die Finanzkrise begann. Und in den Emerging Markets (EM), wo tatsächlich das Risiko bestehe, dass eine Straffung der Fed die Kapitalströme reduzieren könne, zeichne sich ab, dass in 2017 netto doppelt so viel Kapital dorthin fließe wie in den Jahren 2015 und 2016. Dabei blieben sogar die Währungen weitgehend stabil, heißt es weiter.
„Die größte Unbekannte ist jedoch nach wie vor das politische Risiko. Wie werden sich die Brexit-Verhandlungen auf die Wirtschaft auswirken? Wer wird die Fed führen, und wird dies eine Änderung der Politik mit sich bringen? Wie wird sich der US-Protektionismus auf die inländischen Inflationsaussichten und das EM-Wachstum auswirken? Trotz grundsätzlicher Zuversicht für die wirtschaftliche Erholung könnten diese Fragen die Zentralbanken irritieren“, so Lawson.
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