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21:46 Uhr, 10.05.2001

Wird die Zinssenkung überbewertet?

Zu der überraschenden Zinssenkung der Europäischen Zentralbank am heutigen Tag meldete sich der Chefökonom von STMicroelectronics, Europas größtem Chipunternehmen, zu Wort, und erklärte, daß die Zinssenkung der EZB nicht überbewertet werden sollte.

"Die USA ist ein Schiff das fast ausschließlich von der Geldpolitik gesteuert wird, die Zinssätze haben einen bedeutenden Einfluß auf das tägliche Leben. In Europa betrifft eine Zinssenkung hingegen lediglich die Investitionsseite. Zinsen spielen hierzulande eine untergeordnete Rolle", äußerte sich Jean-Phillippe Dauvin, der Chefökonom.
"Man darf nun nicht glauben, daß die Wirtschaft in unruhigem Fahrwasser fährt nur weil die Zinsen gesenkt wurden", meinte er in Bezug auf die Europa-Konjunktur.

"Die Aktionen der EZB sollten nicht überbewertet werden. Während Alan Greenspan schon seit 15 Jahren mit den Zinsen jongliert, ist die EZB erst eineinhalb Jahre alt. Die Probleme sind hierzulande anders gelagert als in den Staaten. In Europa haben wir 15 Staaten mit unterschiedlichen Rhythmen und Politiken, die es unter einen Hut zu bringen gilt.", führte er weiter aus.

"Als ich ein Kind war, mußte man noch drei Dinge tun, um erwachsen zu werden: Zigaretten rauchen, den ersten Kater bekommen und die erste Freundin finden. Die EZB hat gerade ihre erste Zigarette geraucht", erzählte Dauvin abschließend.

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