Wird der kostenlose Aktienhandel verboten?
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- flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 18,530 € (XETRA)
Die Kosten beim Handel von Aktien und anderen Wertpapieren sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Einige Broker haben es sich sogar auf die Fahne geschrieben, überhaupt keine Gebühren mehr von ihren Kunden zu verlangen. Doch die EU will nun offenbar eine wichtige Grundlage des Kostenlos-Handels untersagen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, plant die EU im Rahmen der Überarbeitung ihrer MIFID-Richtlinie das sogenannte "Payment for Order Flow" zu verbieten.
"Payment for Order Flow" bedeutet, dass die Broker die Aufträge ihrer Kunden an Market Maker weiterverkaufen. Diese Market Maker führen dann in der Folge die Kauf- und Verkaufsaufträge der Kunden aus. Der Broker lebt nicht von etwaigen Gebühren der handelnden Kundschaft, sondern von den Rückvergütungen, die er von den Brokern erhält.
Die Praxis des "Payment for Order Flow" ist umstritten. Kritiker wenden ein, dass der Handel bei den Kostenlos- und Billig-Brokern nicht wirklich kostenlos bzw. billiger sei und die tatsächlich anfallenden Gebühren verschleiert würden, indem sie womöglich durch einen größeren Spread, also eine größere Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, indirekt eben doch vom Kunden bezahlt werden. Allerdings trifft auch dies nicht unbedingt zu, da die Spreads bei Kostenlos-Brokern nicht notwendigerweise größer sind als an Referenzbörsen wie Xetra.
Befürworter des "Payment for Order Flow" argumentieren, dass dadurch die Gebühren insbesondere für Kleinanleger tatsächlich gesunken seien. Dies lässt sich auch kaum ernsthaft bestreiten, war doch der Kostenlos-Handel ein wichtiger Grund für den Börsenboom seit der Corona-Pandemie.
Die Meldung, dass die EU ein Verbot des "Payment for Order Flow" plant, führte nun zu Kursverlusten bei Aktien von Brokern und Market Makern. So brachen etwa die Aktien des Online-Brokers flatexDEGIRO nach Veröffentlichung der Bloomberg-Meldung innerhalb von Minuten um mehrere Prozent ein und notieren zuletzt noch rund zwei Prozent im Minus.
Auch in den USA wird, unabhängig von den EU-Plänen, derzeit ein Verbot des "Payment for Order Flow" geprüft. In den USA hatte der Kostenlos-Handel auch zum Höhenflug von Meme-Aktien wie GameStop oder AMC beigetragen. Eine wichtige Rolle spielte dabei vor allem der Broker Robinhood, der mit einer spielerischen Smartphone-App den kostenlosen Handel von Aktien und auch riskanteren Finanzinstrumenten wie Optionen bei Kleinanlegern in den USA etabliert hat.
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