„Wir bevorzugen europäische Aktien“
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Paris (BoerseGo.de) – Im Jahr 2015 dürften mehrere Faktoren das Wachstum stützen. Die Zinsen dürften niedrig bleiben, wobei die kurzfristigen Zinsen in den Vereinigten Staaten ab Mitte des Jahres steigen könnten, weil die Fed ihre Wachstums- und Arbeitsmarktziele weitgehend erreicht hat. Dies wird sich nach und nach auf die langfristigen Zinsen auswirken. Das Ziel für Ende 2015 beträgt drei Prozent für zehnjährige US-Anleihen (derzeit 2,3 Prozent). Indes dürften die Renditen und der steigende Dollar Kapital anlocken, das die langfristigen Zinsen drücken könnte, sodass mit einer flacheren Zinskurve zu rechnen ist, wie Philippe Champigneulle, Multi-Asset-Fondsmanager bei DNCA Finance, in einem Ausblick auf 2015 schreibt.
In Japan und der Eurozone dürften die kurzfristigen Zinsen aufgrund der Konjunkturflaute nahe null bleiben. Die sinkenden Energiepreise erhöhten die Kaufkraft der Verbraucher und die Profitabilität der Unternehmen. Derzeit finde ein Wohlstandstransfer von den Erzeugerländern in die Verbraucherländer statt. Die Euroschwäche werde sich positiv auf die Volkswirtschaften der Eurozone sowie die Exportunternehmen auswirken und könnte das BIP-Wachstum der Eurozone um zehn bis 30 Basispunkte steigern. Auch die EZB-Maßnahmen und der flexiblere Umgang mit Haushaltsdefiziten dürften diesen Ländern zugutekommen, heißt es weiter.
„Die Deflationsgefahr in der Region wird aus unserer Sicht derzeit überschätzt, wir glauben nicht an ein Japan-Szenario, denn die politischen und geldpolitischen Instanzen Europas haben die Gefahr erkannt und handeln entsprechend. In diesem von leichtem Optimismus geprägten konjunkturellen Umfeld sehen wir die europäischen Aktienmärkte positiv, denn die konjunkturellen Bedingungen dürften bei den europäischen Unternehmensergebnissen zu angenehmen Überraschungen führen. Dies könnte sich ab Februar 2015 bei den Zahlen zum 4. Quartal 2014 niederschlagen. Nachdem die Unternehmen seit drei Jahren ihre Ergebnisprognosen stets nach unten korrigiert haben, stabilisieren sie sich jetzt. Sollte sich der Trend wirklich wenden, werden die Aktienmärkte wesentlich attraktiver werden. Außerdem könnten die europäischen Börsen gegenüber den amerikanischen aufholen. Zwar sind die europäischen Aktien im Gegensatz zu 2012 nicht mehr unter-, sondern angemessen bewertet, doch die europäischen Unternehmensergebnisse liegen immer noch 30 Prozent unter den Rekordwerten von 2008, während die amerikanischen Unternehmen die Höchststände – ebenfalls von 2008 – inzwischen um mehr als 20 Prozent überboten haben. Zudem stützen die langfristigen Zinsen, die in der Eurozone niedrig bleiben dürften, die Märkte. Eine einprozentige Zinssteigerung könnten die derzeit am Markt eingepreisten Risikoprämien auf jeden Fall auffangen“, so Champigneulle.
Das bedeutendste Risiko geht Champigneulle zufolge von der geopolitischen Lage aus, vor allem von den besonders intensiven Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie der Situation in Syrien.
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