Kommentar
19:00 Uhr, 17.01.2011

Wieviel sind Manager wirklich wert ?

Wenn es nach dem Bürger auf der Straße geht, sind Manager überbezahlt. Insbesondere in Deutschland setzt dann gerne die Neiddebatte ein, Umverteilung ist angesagt. Die Nachricht, dass Apples Mastermind Steve Jobs krank ist, führt heute an deutschen Börsen zu einem Kursverfall der Apple-Aktie von 8%. In den USA findet heute wegen Feiertags kein Handel statt, deswegen der Hinweis auf deutsche Börsen.

Diese 8% Kursverlust der Aktie bedeuten, dass das Unternehmen Apple an der Börse mit einem Schlag 22 Milliarden US-Dollar weniger wert ist. Das ist demzufolge ein Richtwert für die Wertfeststellung des CEOs Jobs. 22 Milliarden US-Dollar! Die Aktie von Apple hat im Nasdaq100 eine Gewichtung von 20%. Wenn Apple morgen in den USA unter Abgabedruck geraten sollte, - davon ist auszugehen - , dürfte auch der Nasdaq100 unter Druck geraten. Auf den Index sind unzählige Derivate gepreist. Diese Derivate werden von Fonds, Hedgefunds, Vermögensverwaltern, Privatanlegern gehalten. Und sie alle verlieren temporär Geld. Jobs ist demzufolge noch viel mehr wert. Zugegebenermaßen eine zynische Erörterung. Dem Mann geht es gesundheitlich schlecht und wir rechnen hier seinen möglichen Wert in US-Dollars aus.

Als Mark Hurd als CEO von Hewlett-Packard wegen einer Affäre zurücktreten mußte, verlor das Unternehmen mit einem Schlag an einem Tag sage und schreibe 14 Milliarden US-Dollar. Hurd galt und gilt in der Branche nach wie vor als ein Top-Mann. Als Hurd bei Oracle anheuerte, stieg der Aktienkurs an einem Tag so stark an, dass das Unternehmen 8 Milliarden US-Dollar mehr wert war.

Wieviel sind Manager also wert ?

Die Effizienz der Finanzmärkte ist unbestritten. Die starken Kursschwankungen, die CEO Wechsel mitunter verursachen können, zeigen ihre Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des jeweiligen Unternehmens auf.

Ich denke Jobs würde sich nicht ärgern, wenn er auch solche Artikel über ihn in der Presse lesen würde wie diesen hier. Ihm wünsche ich als einer von sicherlich Millionen Bewunderern weltweit selbstverständlich eine gute Genesung. Er muß weitermachen ... das Iphone war und ist ein Geniestreich.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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