Kommentar
08:57 Uhr, 01.09.2022

Wieso traut die Fed dem positiven Inflationstrend nicht?

Der US-Notenbank ist nicht zum Feiern zumute. Sie sieht im aktuellen Inflationstrend etwas ganz anderes als der Markt. Wieso?

Der Kontrast könnte nicht größer sein. Noch vor wenigen Tagen feierten Anleger, dass die US-Inflationsrate von 9 % auf 8,5 % fiel. Das war für viele ein klares Signal einer Trendwende. Das Signal führte zu einer ganzen Reihe an positiven Entwicklungen für den Aktienmarkt. Sinkt die Inflationsrate, muss die Notenbank die Wirtschaft nicht in eine Rezession drängen, um das Inflationsziel zu erreichen. Zudem zeigt sich die Wirtschaft noch robust. Ein Goldilocks-Szenario deutete sich an. Wenig später korrigierte die Notenbank die Erwartungshaltung des Marktes. Einzelne Notenbanker bereiteten den Weg, der letztendlich in einer klaren Aussage des Fed-Chefs führte: Erwartet höhere Zinsen und keine Zinssenkung. Diese Aussage macht nur Sinn, wenn die Fed etwas anderes sieht als der Markt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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