Wieso die Reichen immer reicher werden
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Die aktuelle Krise ist eine der schwersten Wirtschaftskrisen überhaupt. Selbst mit großer Anstrengung von Regierungen haben viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren und müssen hohe Einkommenseinbußen hinnehmen. Nicht jeder ist davon gleich betroffen. In den USA und anderen Ländern ist die Systematik einer Krise gleich. In den USA ist das Sicherheitsnetz jedoch weniger robust als etwa in Europa. Die Schere zwischen Arm und Reich geht daher in den USA in Krisen weiter auf als andernorts. Das Problem ist schnell erkannt. Wer wenig verdient, verliert seinen Job am schnellsten. Die Beschäftigung im Niedriglohnsektor ist immer noch 15 % unter dem Vorkrisenniveau. Bei mittleren Einkommen sind es 5 % und bei hohen Einkommen lediglich 1 %. Wer viel verdient, verliert seinen Job nicht so schnell wie jemand im Niedriglohnsektor. Vielverdiener müssen weniger um ihren Job bangen. Sie können mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Einkommen auch während einer Krise halten. Bei Geringverdienern ist das nicht der Fall. Allein dieser Umstand sorgt dafür, dass die Armen in einer Krise ärmer werden. Das ist nicht der einzige Faktor. Wer wenig verdient, ist praktisch gezwungen sein ganzes Einkommen auszugeben. Man hat nicht die Wahl Geld zu sparen. Miete, Essen, Transport usw. sind so teuer, dass das ganze Einkommen aufgewendet werden muss, um die Ausgaben zu stemmen.
Wer viel verdient, hat die Wahl mehr zu sparen. Genau das geschieht gerade in den USA. Der Konsum von Vielverdienern liegt immer noch 10 % unter dem Vorkrisenniveau, obwohl nur 1 % ihren Job verloren haben (Grafik 2). Wer wenig verdient, muss ausgeben. Die Ausgaben sind sogar etwas über dem Vorkrisenniveau. Das lässt sich unter anderem damit erklären, dass einige Ausgaben aufgeschoben wurden. Diese Ausgaben fallen aber nicht weg und müssen nachgeholt werden. So wurden teils die Mieten nicht gezahlt. Damit fallen letztlich Schulden an. Irgendwann müssen die Zahlungen nachgeholt werden.
Gerne wird die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich auch den Notenbanken zugeschrieben, die den Aktienmarkt absichern. Damit wird verhindert, dass Vermögen verloren wird. Es ist aber nicht die eigentliche Ursache für die Schere zwischen Arm und Reich. Das grundlegende Problem ist der ungleiche Jobverlust und die Möglichkeit von Vielverdienern zu sparen.
Vielverdiener machen ungefähr 50 % des Konsums aus (Grafik 3). Daher kommt die Politik regelmäßig auf die Idee in Krisen die Reichen zu entlasten. Da sie in Krisen freiwillig mehr sparen braucht es Anreize für den Konsum, z.B. Steuersenkungen. Da sie den Großteil des Konsums ausmachen und somit den größten Hebel darstellen, hofft man, dass Entlastungen zu mehr Konsum führen und so allen anderen auch geholfen wird (Trickle-down Economics).
Hier ist sicherlich die Politik in der Pflicht, nicht immer wieder dem gleichen Irrglauben zu verfallen. Eine der Hauptursachen für die Schere zwischen Arm und Reich sind Wirtschaftskrisen, die von Niedrigverdienern am wenigsten gut überstanden werden. Hier muss angesetzt werden.
Clemens Schmale
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Ganz klar.Wer so wenig verdient, dass er nur seine Grundbedürfnisse befriedigen kann fällt als Konsumtreiber aus.Da hilft nur ein höherer Lohn oder aber Helikoptergeld. Helokoptergeld muß aber deßwegen nicht zwangsläufig zu einer Inflation führen. Wenn alle im Gleichgewicht Geldspritzen erhalten, so könnte dieses System noch Jahre überleben.