Wie viel schlimmer kann es am Aktienmarkt noch kommen?
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.752,78 Pkt (S&P)
In der vergangenen Woche legte ich dar, wieso man Licht am Ende des Tunnels erkennen kann. Die Zinserwartungen drehen, ebenso die Inflationserwartungen. Beides ist Bedingung für eine Trendwende in der Geldpolitik und dies wiederum ist Bedingung für eine Trendwende am Aktienmarkt. Für meine Verhältnisse klang das positiv und bullisch. Entsprechend kam die Frage auf, ob ich nun Bulle sei. Bin ich noch nicht. Anzeichen für ein Ende zu sehen ist nicht das gleiche wie das Ende festzustellen. Wenn man im Abwärtstrend jedoch mit der Masse geht und im Pessimismus versinkt, verpasst man die Trendwende. In jedem Bärenmarkt kommt der Zeitpunkt, indem man als antizyklischer Investor nach Argumenten sucht, weshalb der Markt drehen kann. Das Gegenteil geschieht im Aufwärtstrend. In Bullenmärkten suche ich nach Risiken, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, wenn der Trend dreht. Daher gelte ich im Bullenmarkt als eine Art Permabär. Man muss die Analyse jedoch von der Handlung unterscheiden. Das kann ich nicht oft genug betonen. Aktuell warte ich einfach ab. Bis das Gegenteil bewiesen ist, habe ich einen klaren Fahrplan vor Augen. Es ist ja nicht so, dass es keine historischen Parallelen zum heutigen Umfeld gäbe. Es besteht unter Analysten eine gewisse Uneinigkeit, welcher Bärenmarkt die größten Parallelen aufweist...
Einige sehen uns erst ganz am Anfang einer langen Phase, die durch hohe wirtschaftliche Volatilität und damit vielen Bärenmärkten geprägt ist. Der heutige Bärenmarkt müsste dem Ende der 60er Jahre ähneln. Gewisse Ähnlichkeiten lassen sich nicht verneinen (Grafik 1).
Andere sehen wiederum sehr viel Licht am Ende des Tunnels und spekulieren darauf, dass wir etwas sehen wie Anfang der 80er Jahre (Grafik 2). Die Hoffnung: Die Fed agiert so wie damals unter Paul Volcker. Es kommt einmalig zu großem Schmerz. Dann kann der Markt wieder steigen.
Persönlich sehe ich die größten Parallelen zum Bärenmarkt 1973/74 (Grafik 3). Das ist nicht nur vom Kursverlauf so, sondern auch vom Umfeld. Damals wie heute gab es einen Energieschock, Lieferengpässe und hohe Staatsausgaben. Auch die Politik reagiert heute ähnlich wie damals auf die Inflation durch Preisdeckel, Steuersenkungen usw.
Kurse ähneln sich nicht zufällig. Ist das wirtschaftliche Umfeld ähnlich, sind auch die Kursverläufe ähnlich. Die Fed will die Inflation bekämpfen, doch es ist unwahrscheinlich, dass sie wie Paul Volcker agiert. Die Verschuldung ist dafür einfach zu hoch und hohe Arbeitslosigkeit ist politisch nicht umsetzbar.
Der Bärenmarkt dürfte sich über den Sommer halten. Ein Tief im S&P 500 unterhalb von 3.500 Punkten erscheint wahrscheinlich. Man kann es sogar noch etwas genauer sagen. Dazu in einem Folgeartikel mehr.
Clemens Schmale
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So oder so, es ist theoretisch noch genug Luft nach unten.