Kommentar
15:40 Uhr, 11.10.2019

Wie viel QE brauchen die USA?

Seit Wochenmitte wissen wir: Die US-Notenbank steigt wieder in QE ein, auch wenn sie das nicht zugeben will. Wie viel QE braucht es aber?

Was Fed-Chef Powell diese Woche ankündigte, war kein hochoffizielles QE-Programm. Im Gegenteil: Powell und seine Kollegen betonten sogar, dass es sich nicht um ein QE-Programm handelt. Aber die Notenbank wird wieder Anleihen kaufen, vor allem solche mit kürzerer Laufzeit. Damit reagiert sie auf den zusätzlichen Liquiditätsbedarf. Der Grund für die Käufe ist ein anderer als in den Jahren direkt nach der Finanzkrise. Trotzdem kauft die Notenbank Anleihen. Wie man das nicht als QE-Programm bezeichnen kann, weiß vermutlich nur Powell selbst. Dass QE wieder kommen würde, ist keine Überraschung. Wir wussten es schon im Juli. Dass es allerdings schon jetzt wieder beginnen muss, ist früher als gedacht. Das liegt unter anderem an der US-Regierung. Diese hat im abgelaufenen Fiskaljahr neue Schulden von fast einer Billion Dollar angehäuft. Irgendjemand muss die Anleihen gekauft haben. Das waren unter anderem Banken. Deren Liquidität ist durch die Käufe gesunken.

Jetzt weiterlesen mit stock3 Plus

Mit Code STARTPLUS 1. Monat gratis!
1. Monat für
0,00 € 11,99 €

Deine Vorteile:

  • Freier Zugriff auf alle Artikel – auch mobil mit der stock3 App
  • Exklusive Trading-Setups & Investmentideen
  • Monatlich kündbar
Jetzt gratis testen
Nach kostenlosem Testmonat 11,99 € mtl. inkl. MwSt., jederzeit kündbar

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten