Wie reagieren die Märkte auf den sich verschärfenden Wahlkampf um die US-Präsidentschaft?
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Die Corona-Krise hat Präsident Trump in eine etwas schwierige Lage gebracht. Dies hat dazu geführt, dass seine Chancen auf eine Wiederwahl im November von einigen Beobachtern in Frage gestellt wird. Wenn man bedenkt, was Präsident Trump während seiner Amtszeit zugunsten des Unternehmenssektors bewirkt hat, gibt es in der Tat guten Grund zur Sorge, sollten einige der von ihm eingeführten Maßnahmen im Falle eines Biden-Sieges rückgängig gemacht werden. Aber ist es so einfach?
Genauso wichtig ist es zu berücksichtigen, wie der Kongress aufgeteilt sein wird.
Hier einige der wesentlichen Aspekte von Joe Bidens Vorhaben:
- Erhöhung der Steuern für Unternehmen und vermögende Haushalte von 21 % auf 28 %;
- Erhöhung des Mindestlohns (von 7,5 US-Dollar auf 15 US-Dollar pro Stunde);
- Bereitstellung von 1.700 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Infrastruktur und dem „Green New Deal“.
Im Falle eines Sieges von Biden gäbe es zweifellos weniger politische Spannungen in der ganzen Welt, was positiv zu bewerten wäre.
Was die Finanzmärkte betrifft, so ist ein Biden-Sieg sowohl mit positiven als auch negativen Auswirkungen auf den Markt verbunden. Zurzeit wird weltweit davon ausgegangen, dass sich das Biden-Programm negativ auf die Aktienmärkte (sowohl in den USA als auch in Europa) auswirken würde. Der entscheidende Punkt ist, dass sich höhere Unternehmenssteuern negativ auf die Gewinne der Unternehmen auswirken und laut Marktschätzungen zu einem Kursrückgang US-amerikanischer Aktien von 20 Prozent während seiner Amtszeit führen könnte (Quelle: JPM).
Damit Biden sein Programm nach seiner Wahl verabschieden kann, muss er jedoch eine klare Mehrheit im Kongress erreichen. Andernfalls werden es die Republikaner höchstwahrscheinlich blockieren. In unseren Augen ist zum jetzigen Zeitpunkt das wahrscheinlichste Szenario – und das Szenario, das die Märkte derzeit einpreisen – ein Biden-Sieg ohne Mehrheit. Dieses Szenario ist nicht negativ für die Aktienmärkte, sondern weitgehend neutral, lässt aber Biden sehr wenig Handlungsspielraum. Selbst wenn die Demokraten die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen sollten, bleibt abzuwarten, wie viele dieser Änderungen bei der Unternehmenssteuer umgesetzt werden: Bidens Programm wurde bereits vor Corona ausgearbeitet, und angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds dürften die Geschäftsbelebung und das Beschäftigungswachstum Priorität haben.
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