Kommentar
09:19 Uhr, 09.07.2008

Wie das Kaninchen vor der Schlange?

Die Aktienkurse fallen. Und das schon seit Jahresbeginn. Viele Anlagen haben deutlich an Wert verloren, andere etwas weniger. Die erfolgreicheren Anleger, die sich dem Markttrend zumindest teilweise entziehen konnten, haben vermehrt Discount-Zertifikate in ihre Strategie eingebunden, oder die Cashquote erhöht. Doch die Strategie birgt Risiken. Man ist abgeschnitten, wenn der Markt eine Gegenbewegung einschlägt, oder ist an einem Punkt angelangt, wo weitere Kursrückgänge zu direkten Verlusten führen und nicht mehr abgefedert werden.

Was spricht für weitere Kursrückgänge:

1. Ein wirtschaftlicher Abschwung.
„Headline FTD vom 8.7.: „Industrie steht am Rande einer Rezession“
2. Die Inflation bereitet der Wirtschaft Sorgen.
3. Das Abschreibungspotential aus US-Immobilien wird inzwischen auf
1,8 Billionen USD geschätzt (vor wenigen Tagen waren es noch 1,4 Bio. USD,
davor noch 900 Mrd. USD).
4. Die Auswirkungen hoher Rohstoffpreise schränken die Konsumfreudigkeit
der Verbraucher ein.

Natürlich sind das alles weitestgehend bekannte Thesen. Nur hat sie der Markt tatsächlich
schon verarbeitet? Die zwischenzeitlichen Kurserholungsphasen sind bislang jedenfalls nicht sehr ausgeprägt.

Eine Alternative zu Discount-Zertifikaten sind Reverse-Bonus-Zertifikate. Diese sollten nach Möglichkeit ohne Cap sein. Bei der Suche nach attraktiven Ausstattungen sollte Wert gelegt werden auf eine überschaubare Laufzeit, geringes oder kein Aufgeld und eine attraktive Rendite im Falle einer Seitwärtstendenz, die im Einklang zu den Markterwartungen über ein vorhandenes Sicherheitspolster verfügen sollte. Wer also kurzfristig mit einem weiter nachgebenden DAX-Index rechnet und sein sonstiges Portfolio vor der Gefahr eines anhaltenden Abwärtstrends schützen möchte, für den hält der Sekundärmarkt das DAX Reverse-Bonus-Zertifikat, mit einer Barriere von 7.500 und einem Bonuslevel von 4.725 bei einer Laufzeit zum 18.09.2008 bereit. Details siehe Seite 2.

Von weiteren DAX-Rückgängen profitieren!

Mit einem Reverse-Bonus-Zertifikat setzt man auf fallende Marktpreise. Ausgestattet ist das Zertifikat mit einem Bonuslevel, einer Barriere, die über dem aktuellen Indexstand liegt und während der Laufzeit nicht erreicht werden sollte, und einem Reverse-Level über den man leicht den aktuellen inneren Wert der Anlage berechnen kann. (Reverse-Level minus aktueller Indexstand unter Berücksichtigung des Ratios). Steigt der Index auf die Barriere an, so verfällt der Bonus, tut er es hingegen nicht, wird die Anlage bei Fälligkeit mindestens zum Bonusbetrag zurückgezahlt, fällt der Index gar noch tiefer, so erhöht sich die Rückzahlung entsprechend der Formel: Reverse-Level minus Indexschlussstand = Rückzahlungsbetrag.

Emittent: BNP Paribas
ISIN/WKN: DE000BN2Z3G5 / BN2Z3G
Reverse-Level: 12.600
Barriere: 7.500 DAX Indexpunkte
Bonus-Level: 4.725 Indexpunkte = (12.600 – 4.725 = 7.875 oder 78.75 EUR je Zertifikat)
maximale Rückzahlung (Cap): 126 EUR (unwahrscheinlich, da der DAX bei Null stehen müsste)
Bonusrendite: ca. 20%
aktueller Kurs: 63,67 EUR (Brief) ((DAX Indexstand 6.251)
(aktuelle Einkaufskonditionen sollten beim Emittenten erfragt werden)
Fälligkeit: 24.09.2008 (letzter Bewertungstag 18.09.2008)

Stand 08.07.2008 11:20 Uhr/ Berechnungen berücksichtigen keine Transaktionskosten

Ausstattungsmerkmale der Anlage: Die genaue Ausstattung des Zertifikates und die aktuellen Kursübersichten finden Sie in jeder Zertifikatedatenbank oder allen gängigen Finanzportalen wie z.B. www.godmode-trader.de.

Handelbarkeit: Das Zertifikat ist an den Börsen Stuttgart und scoach zum Handel gelistet.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten