Widerstand im Vorstand gegen RWE-Chef

Hamburg (BoerseGo.de) - Im Vorstand von RWE wächst offenbar der Widerstand gegen die Umbaupläne des Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann. Am Montag habe der RWE-Chef seine vier Vorstandskollegen auf sein privates Anwesen bei Kevelaer am Niederrhein eingeladen, um ihnen seine Vorstellungen zur künftigen Struktur des Energiekonzerns zu präsentieren. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) aus dem Umfeld des Konzerns meldeten vor allem Ulrich Jobs und Berthold Bonekamp Widerspruch an. Sie leiten die beiden wichtigsten Konzernsparten - Jobs die Kraftwerkssparte RWE Power, Bonekamp die Vertriebs- und Netzgesellschaft RWE Energy.

Großmann steuert damit auf einen internen Machtkampf zu. Er sei im Oktober ausdrücklich mit dem Auftrag bei RWE angetreten, eine neue Strategie und damit auch Struktur für den größten deutschen Stromerzeuger zu entwerfen. Im Februar will er beides vorstellen, bis dahin muss er den Vorstand hinter einem Modell vereinen.

Besonders umstritten sei die derzeit diskutierte Auflösung der "Zwischenholdings", namentlich von RWE Energy. Mit diesem Schritt würden die zwölf angeschlossenen Regionalgesellschaften im In- und Ausland direkt an die RWE-Zentrale angebunden. Eine Hierarchie-Ebene fiele damit weg.