Fundamentale Nachricht
08:25 Uhr, 28.12.2018

Wettbewerb und Innovation fördern digitale Transformation

Franklin-Templeton-Analyst Jonathan T. Curtis ist davon überzeugt, dass die digitale Transformation dem Technologiesektor noch über viele Jahre hinweg ein starkes Umsatz -und Gewinnwachstum bescheren wird.

San Mateo (GodmodeTrader.de) - Während Unternehmen versuchen, ihre Kunden stärker serviceorientiert und datenzentrisch anzusprechen, sehen wir erhebliche Anlagechancen bei den führenden Plattformunternehmen im Bereich der ‚digitalen Transformation‘ sowie bei Technologieanbietern, die ihren Kunden eine digitale Anpassung und Transformation ermöglichen. Wir sind davon überzeugt, dass die digitale Transformation dem Technologiesektor noch über viele Jahre hinweg ein starkes Umsatz -und Gewinnwachstum bescheren wird, wie Jonathan T. Curtis, wie Vice President, Portfolio Manager und Research Analyst bei der Franklin Equity Group, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

So gut wie alle Branchen gestalteten ihre Geschäftsmodelle derzeit neu, um Initiativen im Bereich der Informationstechnologie (IT) zu berücksichtigen, die es ihnen erlaubten, konkurrenzfähig zu bleiben, heißt es weiter. „Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen, die voll und ganz auf digitale Abläufe setzen, wertvoller sind als ihre herkömmlichen Wettbewerber, da sie serviceorientierte, dauerhafte Kundenbeziehungen auf der Basis neuartiger, organisierter und sorgfältig aufbereiteter Datensätze aufbauen“, so Curtis.

Nicht-digitale Unternehmen würden zunehmend die Gefahr erkennen, die digitale Herausforderer für sie darstellten. Viele von ihnen befänden sich inzwischen in der Frühphase einer grundlegenden Neuausrichtung, im Zuge derer sie digitale Tools wie beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), Cloud Computing, Datenanalytik, Software-as-a-Service (SaaS), E-Commerce und Fintech (technologiegetriebene Finanzprodukte und -dienste, einschließlich digitaler Zahlungen), Internet-Infrastruktur der nächsten Generation, neue Medien, Robotik und das Internet der Dinge in ihr Geschäft einbänden. Schon in naher Zukunft würden Softwareanwendungen und intelligente Geräte in allen Branchen wahrscheinlich eine Art eingebettete KI enthalten, heißt es weiter.

„Wir sind überzeugt davon, dass die digitale Transformation (DT) und die damit verbundenen Unterthemen noch über viele Jahre hinweg konstante, langjährige Wachstumstrends stützen werden“, so Curtis.

Kaum ein Unternehmen könne es sich heute noch leisten, DT-Ansätze hinauszuzögern. Zu den Branchen, in denen derzeit beachtenswerte DT-Initiativen zu beobachten seien, zählten beispielsweise die herkömmliche Taxi-Branche, die versuche, sich mit eigenen Mobilfunk-Apps und softwarezentrischen Koordinationsdiensten gegen beliebte Ride-Hailing-Dienste zur Wehr zu setzen, und der stationäre Einzelhandel, der inzwischen voll auf E-Commerce-Techniken setze, um Kunden besser zu bedienen, ihre Bedürfnisse genau zu verstehen und das eigene Bestandsmanagement bzw. den eigenen Vertrieb zu optimieren. Hunzu komme die Musikbranche, die Musikabonnementdienste nach jahrelangem Widerstand immer weitläufiger umsetze, heißt es weiter.

„Wesentliche Risiken unter den von uns beobachteten Chancen Gleichzeitig achten wir genau darauf, nicht in Technologiesegmente zu investieren, die unserer Einschätzung nach zyklischen und/oder strukturellen Belastungen ausgesetzt sind und teilweise negativ durch die digitale Transformation beeinflusst werden. Hierzu zählen etwa herkömmliche IT-Dienstleistungen, veraltete System-Software, Enterprise-IT -Markenhardware sowie diverse Kategorien im Segment der Verbraucherelektronik. Abgesehen vom anstehenden Aufrüstungszyklus für 5G-Mobilfunknetze schätzen wir Telekommunikationsausrüstungsanbieter negativ ein, da die Endmärkte Belastungen ausgesetzt sind, der Wettbewerb stark zunimmt und die Marktstruktur aus unserer Sicht ungünstig ist“, so Curtis.

Insgesamt halte man an der positiven Einschätzung des IT-Sektors fest. Zum einen seien die IT-Ausgaben der Unternehmen bereits heute sehr robust. Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend mindestens bis Mitte 2019 fortsetzen werde. Dies werde das erste Gesamtjahr sein, für das bei der Budgetplanung die robuste Wirtschaft und die jüngsten US-Steuersenkungen berücksichtigt würden, heißt es weiter.

„Zum anderen scheinen die IT-Ausgaben der Verbraucher stabil zu bleiben, wobei die eher mäßige Entwicklung bei Hardware wie Smartphones und PCs für Verbraucher durch Wachstum bei Dienstleistungen, neuen Medien und Gaming ausgeglichen wird. Drittens kommt noch hinzu, dass sich viele der weltweit größten Technologieunternehmen, die ihren Sitz in den USA haben und enorme Mengen an liquiden Mitteln vorhalten, erst in der Frühphase einer Ausweitung ihrer Kapitalrenditeprogramme infolge der Reform der US-Körperschaftsteuer befinden“, so Curtis.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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