Werden die Handelszeiten um zwei Stunden verkürzt?
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.670,39 Pkt (XETRA)
Bisher beginnt der Aktienhandel in London um 8.00 Uhr Ortszeit und endet um 16.30 Uhr. In vielen Ländern Kontinentaleuropas, darunter auch in Deutschland, sind die Handelszeiten des Aktienmarktes auf die Handelszeiten in London abgestimmt. Zwar öffnen die Aktienmärkte in Kontinentaleuropa typischerweise erst um 9.00 Uhr und schließen um 17.30 Uhr. Wegen der anderen Zeitzone findet der Handel damit aber parallel zum Aktienhandel in London, dem wichtigsten europäischen Finanzplatz, statt.
Angesichts der fortschreitenden Automatisierung des Handels hätte man eigentlich annehmen können, dass die Handelszeiten eher ausgeweitet als verkürzt werden. Doch zwei einflussreiche Lobbygruppen der Banken und Vermögensverwalter in London haben nun Konsultationen begonnen, um den Aktienhandel zu verkürzen. Die Begründung: Kürzere Handelszeiten würden die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung erleichtern und könnten dazu führen, dass Berufe im Börsenumfeld auch für Frauen attraktiver werden.
Wie zuerst die in der Regel gut informierte Branchenwebsite "Financial News" (fnlondon.com) berichtete, haben zwei einflussreiche Branchenvereinigungen jetzt damit begonnen, ihre Mitglieder zu möglichen Veränderungen der Handelszeiten zu befragen. Bei den Vereinigungen handelt es sich um die Association for Financial Markets in Europe, in der Banken zusammengeschlossen sind, und die Investment Association, deren Mitglieder britische Vermögensverwalter sind.
Eine der in der Befragung vorgeschlagenen Optionen besteht darin, dass der Handel eine Stunde später beginnen und eine Stunde früher enden würde. Dies würde für Deutschland einen Handelsstart um 10.00 Uhr und ein Ende bereits um 16.30 Uhr MEZ/MESZ bedeuten. Über ihre Handelszeiten entscheiden zwar die einzelnen Börsen in Eigenregie. Allerdings dürften die Banken und Vermögensverwalter, die für einen Großteil des Handelsvolumens verantwortlich sind, einen großen Einfluss auf entsprechende Entscheidungen der Börsenbetreiber haben. Unklar ist noch, welchen möglichen Einfluss der Brexit auf die Entscheidung haben könnte – und ob sich die Börsen in Kontinentaleuropa möglicherweise doch von den Handelszeiten in London abkoppeln, falls dort die Handelszeiten tatsächlich geändert werden sollten.
Selbst wenn die Handelszeiten an den europäischen Hauptbörsen verkürzt werden sollten, wären von der Entscheidung ohnehin nur die Kassamärkte betroffen. An den Terminmärkten, also dem Handel mit Futures und Optionen, gibt es inzwischen unter der Woche bereits einen mehr als 20-stündigen Handel in Kernmärkten an der Eurex. So beginnt der Handel mit DAX-Future und Bund-Future seit dem vergangenen Jahr immer bereits um 1.10 Uhr MEZ/MESZ, um den Handel auch für asiatische Marktteilnehmer attraktiver zu machen. Handelsende ist schon seit vielen Jahren erst um 22:00, womit der Terminhandel an der Eurex parallel mit dem Aktienhandel an der Wall Street endet. Zudem bieten am Kassamarkt Regionalbörsen wie die Börse Stuttgart sowie die Privatanlegerbörse Tradegate ebenfalls deutlich längere Handelszeiten, die häufig von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr gehen.
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Seltsam, dass Kryptowährunegn 7 Tage und 24h gehandelt werden, nur die gängigen Indizes nicht.
Die Märkte sollten durchgehend für alle handelbar sein. Es kann nicht sein, das Algos nachbörslich ganze Indizes in den Abgrund ziehen.