Wer gute Anleihe-Renditen sucht, braucht Stehvermögen
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Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Ein äußerst schwaches Jahr haben Anleihe-Investoren hinter sich. Auf der Suche nach attraktiveren Renditen, Kapitalschutz und aktienähnlichen Erträgen trafen sie auf gnadenlose Märkte. Die Ergebnisse waren entsprechend enttäuschend. Anleihen litten unter dem enormen Anstieg der Treasury-Renditen und immer neuen Mittelabflüssen. In einigen Marktsegmenten wie Stadtanleihen und Emerging-Market-Anleihen ist diese Entwicklung noch immer nicht vorüber. Hinzu kam die geringe Liquidität am Sekundärmarkt, welche die Credit-Märkte noch immer plagt, wie Robert M. Hall, MFS Institutional Fixed-Income Portfolio Manager in einem Marktkommentar schreibt.
Als all dies zu einer ungewöhnlichen positiven Korrelation zwischen Treasury-Renditen und Credit-Spreads geführt habe, sei die ohnehin prekäre Lage noch schlimmer geworden. Die Umkehr der üblicherweise negativen Korrelation habe unsere Überzeugung in Frage zu stellen gedroht, dass die Credit-Spreads der beste Schutz der Anleger gegen steigende Zinsen seien. Selbst jetzt bestehe noch das Risiko, dass sich die Spreads ausweiteten, während die Staatsanleiherenditen stiegen. Der Renditeanstieg dürfte aber geringer ausfallen als im Mai und im Juni, heißt es weiter.
„Mit einem ausreichend langen Anlagehorizont und dem Zinseszinseffekt vor Augen sind wir recht optimistisch. Üblicherweise verlieren oder gewinnen Anleihegläubiger nicht über ein Jahr oder gar zehn Jahre. In der Vergangenheit waren Anleihe-Baissen immer recht kurz. In den 38 Jahren seit seinem Bestehen hat der Barclays US Aggregate Bond Index in 93 Prozent aller Monate positive gleitende 12-Monats-Erträge erzielt, in 98 Prozent aller Monate positive 24-Monats-Erträge, in 99 Prozent aller Monate positive 36-Monats-Ertrage und ausnahmslos immer positive 60-Monats-Erträge.
Der bei steigenden Zinsen unvermeidbare Kursrückgang ist zwar für Anleihegläubiger ungünstig, aber es gibt einen Ausgleich. Die Wiederanlage der Coupons zu höheren Renditen kann am Ende zu einer höheren Langfristperformance führen – höher als wenn die Zinsen niedrig geblieben oder sogar noch gefallen wären. Wer also Geduld hat, wird wahrscheinlich feststellen, dass die Zeit für ihn arbeitet“, so Hall.
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