Kommentar
15:21 Uhr, 02.09.2010

Wer differenziert, fährt besser mit europäischen Aktien

Unter dem Eindruck der europäischen Staatsschuldenkrisen hat sich das Augenmerk der Investoren in den letzten Monaten von branchen- auf länderspezifische Faktoren verlagert. Attraktive Einstiegschancen auf Einzeltitelebene ergeben sich durch beide Markttrends, meinen die europäischen Aktienexperten von Invesco Perpetual in Henley, UK. „Aus Anlegersicht viel wichtiger ist die Identifizierung der Aktien mit den attraktivsten Bewertungsrelationen“, schreibt Luke Stellini, Product Director, Invesco Perpetual, in jüngsten Ausgabe der Invesco Publikation Market Update.

Seiner Analyse zu Folge eröffnet das Pauschalurteil „Risikoland“ beispielsweise im Fall von Spanien erhebliches Potenzial für Wertzuwächse aus attraktiv bewerteten Aktien, die vom Markt aufgrund länderspezifischer Sorgen zu Unrecht abgestraft worden sind. Sobald die Märkte wieder stärker zwischen Risikowerten und robusteren Titeln unterschieden, könnten die individuellen Stärken dieser Unternehmen auch wieder in den Vordergrund treten. In den vergangenen Wochen ist dies in Ansätzen bereits zu beobachten. Solange dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, können Investoren mit Hilfe eines disziplinierten, bewertungsgetriebenen Ansatzes in Märkten wie Spanien, aber auch in anderen skeptisch beäugten Ländern wie Portugal, Italien und Irland, die besten Aktien auswählen, deren Wert vom Markt derzeit nicht erkannt wird.

„Im Dunstkreis der Staatsschuldenkrise wird alles, was mit der Peripherie in Verbindung gebracht wird, erst einmal schnell verkauft und erst dann hinterfragt“, argumentieren die Investmentexperten von Invesco Perpetual. Ihr Ansatz ist ein anderer: Sie investieren in Aktien, deren Kurse ein zu hohes Risiko einpreisen, und nicht in Aktien, deren Performance davon abhängt, dass der Konjunkturmotor wieder anspringt.

Die Invesco-Analyse der europäischen Markttrends in den vergangenen fünf Jahren zeigt einige sehr ausgeprägte Marktphasen. Bis zum Ausbruch der Kreditkrise spielten alle europäischen Märkte das Leverage-Spiel und entwickelten sich weitgehend im Gleichschritt. Mit dem Platzen der Blase traten die Top-Down-Erwägungen wieder in den Vordergrund, und die höheren Korrelationen wurden durch eine Differenzierung nach der Gewichtung der riskoreicheren bzw. defensiveren Sektoren in den nationalen Indizes abgelöst. Im Dunstkreis der Staatsschuldenkrisen in der Eurozone sind zuletzt die Länderfaktoren in den Vordergrund getreten. „Diese Entwicklung eröffnet neue Chancen für Investments in hochklassige, extrem günstig bewertete Unternehmen“, so das Fazit von Stellini.

Quelle: Invesco

Die Invesco Asset Management Deutschland GmbH und die Invesco Asset Management Österreich GmbH gehören zur Invesco Ltd., einer der weltweit größten unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 557,7 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. Juni 2010).

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