Welchen Einfluss haben Fed und EZB noch auf Unternehmensanleihen?
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„Die Notfallzinssenkung der Fed um 50 Basispunkte hat die Renditen des US-Staatsanleihen zu neuen Tiefstständen getrieben. Trotzdem ist es der Politik nicht gelungen, die Risikobereitschaft zu fördern. Die Credit Spreads stiegen sprunghaft an. Die unmittelbare Reaktion des Marktes war für Anleiheinvestoren sicherlich ernüchternd. Allerdings werden die niedrigeren Zinssätze dazu beitragen, die Refinanzierungskosten für Unternehmen und damit auch die Ausfallraten gering zu halten.
Alle Augen sind nun auf die EZB und ihre Antwort auf die aktuelle Lage gerichtet. Da der Einlagenzinssatz bereits auf einem Rekordtief von -0,5 % liegt, ist der Spielraum für Notfallzinssenkungen deutlich geringer als bei der Fed. Aber die EZB könnte ihr Programm der quantitativen Lockerung aufstocken. Derzeit belaufen sich die Nettoankäufe von Vermögenswerten auf 20 Milliarden Euro pro Monat. Dieser Betrag könnte – wie bereits von April 2016 bis März 2017 – mit einem erheblichen Anteil Unternehmensanleihen leicht auf etwa 80 Milliarden Euro erhöht werden.
Dies würde die „geprellten“ Kreditinvestoren in Europa sehr wahrscheinlich vor Erleichterung aufatmen lassen. Aber ein Wort der Warnung: Wenn sich die Rentenmärkte aufgrund der EZB-Interventionen beruhigen, könnte eine Flut neuer Unternehmensanleihen, die während des jüngsten Ausverkaufs auf Eis gelegt wurden, den Primärmarkt treffen. Und als Folge des schieren Angebotsvolumens könnte sich zeigen, dass die Credit Spreads sich nicht mehr weiter verengen können.“
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