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08:58 Uhr, 01.10.2019

Weizen: Winterwetter beeinträchtigt kanadische Ernte

In Kanada, wo noch nicht einmal die Hälfte der Ernte eingebracht ist, drohen kalte und feuchte Witterung, inklusive der ersten Schneefälle des Jahres, Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl zufolge das Erntegut zu schädigen.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Am Weizenmarkt werden derzeit vor allem die Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten der südlichen Halbkugel (Australien und Argentinien) und die übermäßige Nässe in Teilen der Sommerweizengebiete der USA und Kanadas diskutiert, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„In Kanada, wo noch nicht einmal die Hälfte der Ernte eingebracht ist, drohen kalte und feuchte Witterung, inklusive der ersten Schneefälle des Jahres, das Erntegut zu schädigen. Zum Teil wurde von golfballgroßen Hagelkörnern berichtet. In Kanada wird Weizen zu etwa 80 Prozent als Sommerweizen angebaut, gefolgt von Durumweizen. Winterweizen hat nur einen verschwindend geringen Anteil“, so Kuhl.

Noch hätten das US-Landwirtschaftsministerium USDA, der Internationale Getreiderat IGC und auch die kanadische Behörde Statscan in ihren Prognosen für 2019/20 einen Anstieg der kanadischen Produktion gegenüber Vorjahr und die zweitgrößte Ernte aller Zeiten eingestellt. Dafür, dass beide Institutionen den weltweiten Anstieg der Weizenproduktion zwischen vier und fünf Prozent schätzten, sei dies momentan aber noch von untergeordneter Bedeutung. Denn dazu liefere die EU den größten Beitrag, heißt es weiter.

„USDA und IGC haben ihre Schätzungen für die EU-Weizenernte 2019/20 im September um eine Million Tonnen bzw. gut zwei Millionen Tonnen angehoben. Im August sind beide noch von 150 Millionen Tonnen ausgegangen. Auch die EU-Kommission setzte in ihrer Ende letzter Woche veröffentlichten neuen Schätzung die Weichweizenernte mit 145 Millionen Tonnen gut zwei Millionen Tonnen höher an als im Vormonat. Gegenüber dem schwachen Vorjahr beträgt das Plus nun 12,6 Prozent und auch die Qualität wird als insgesamt gut beschrieben. Deutlich überdurchschnittlich fiel die Ernte in Frankreich und Rumänien aus, in Deutschland dagegen blieb sie unter dem Fünfjahresdurchschnitt“, so Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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