Weizen: Rekordhohe indische Ernte könnte Preise unter Druck setzen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Indien könnte dank der diesjährigen starken Monsunregenfälle im nächsten Jahr erneut eine rekordhohe Weizenernte einfahren. Bereits in diesem Jahr erreichte die Weizenernte in Indien mit 102 Millionen Tonnen ein Rekordniveau, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Die Monsunsaisonregenfälle lagen in diesem Jahr, d.h. zwischen Juni und September, zehn Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Auch im Oktober und November hat es weiter geregnet. Dadurch ist die Bodenfeuchtigkeit sehr gut und die Wasserreservoirs konnten auf 86 Prozent der Kapazitäten aufgefüllt werden. Auch das liegt deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 64 Prozent“, so Fritsch.
Die Bauern hätten dadurch einen Anreiz, mehr Anbauflächen mit Weizen zu bestellen. Die Aussaat habe Ende Oktober begonnen, die Ernte sei im März. Auch die Erträge dürften profitieren. Neben der reichlichen Wasserversorgung gäben auch die erhöhten staatlichen Mindestabnahmepreise den Bauern einen Anreiz zum Weizenanbau. Die indische Regierung habe den Preis um 4,6 Prozent auf umgerechnet 268 US-Dollar je Tonne erhöht. Damit drohe der heimische Markt überversorgt zu sein, so dass die bereits hohen Lagerbestände weiter ansteigen dürften, heißt es weiter.
„Durch den hohen Mindestabnahmepreis ist der indische Weizen auf den internationalen Exportmärkten allerdings nicht konkurrenzfähig. Im letzten Erntejahr exportierte Indien gerade einmal 226.000 Tonnen Weizen. Die indische Regierung wird daher Exportsubventionen zahlen müssen, damit mehr Weizen auf dem Weltmarkt verkauft werden kann. Höhere indische Weizenexporte würden wiederum das ohnehin bestehende Überangebot auf dem weltweiten Weizenmarkt weiter vergrößern und Druck auf die internationalen Preise ausüben“, so Fritsch.
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