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10:11 Uhr, 02.12.2019

Weizen: Rekordhohe indische Ernte könnte Preise unter Druck setzen

Höhere indische Weizenexporte dürften das ohnehin bestehende Überangebot auf dem weltweiten Weizenmarkt weiter vergrößern und Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch zufolge Druck auf die internationalen Preise ausüben.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Indien könnte dank der diesjährigen starken Monsunregenfälle im nächsten Jahr erneut eine rekordhohe Weizenernte einfahren. Bereits in diesem Jahr erreichte die Weizenernte in Indien mit 102 Millionen Tonnen ein Rekordniveau, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Die Monsunsaisonregenfälle lagen in diesem Jahr, d.h. zwischen Juni und September, zehn Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Auch im Oktober und November hat es weiter geregnet. Dadurch ist die Bodenfeuchtigkeit sehr gut und die Wasserreservoirs konnten auf 86 Prozent der Kapazitäten aufgefüllt werden. Auch das liegt deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 64 Prozent“, so Fritsch.

Die Bauern hätten dadurch einen Anreiz, mehr Anbauflächen mit Weizen zu bestellen. Die Aussaat habe Ende Oktober begonnen, die Ernte sei im März. Auch die Erträge dürften profitieren. Neben der reichlichen Wasserversorgung gäben auch die erhöhten staatlichen Mindestabnahmepreise den Bauern einen Anreiz zum Weizenanbau. Die indische Regierung habe den Preis um 4,6 Prozent auf umgerechnet 268 US-Dollar je Tonne erhöht. Damit drohe der heimische Markt überversorgt zu sein, so dass die bereits hohen Lagerbestände weiter ansteigen dürften, heißt es weiter.

„Durch den hohen Mindestabnahmepreis ist der indische Weizen auf den internationalen Exportmärkten allerdings nicht konkurrenzfähig. Im letzten Erntejahr exportierte Indien gerade einmal 226.000 Tonnen Weizen. Die indische Regierung wird daher Exportsubventionen zahlen müssen, damit mehr Weizen auf dem Weltmarkt verkauft werden kann. Höhere indische Weizenexporte würden wiederum das ohnehin bestehende Überangebot auf dem weltweiten Weizenmarkt weiter vergrößern und Druck auf die internationalen Preise ausüben“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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