Weizen: Preis in Paris markiert neues Kontrakttief
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der Börse in Paris ist im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit Dezember auf einen neuen Tiefstand von 166 Euro je Tonne gesunken. Seit Ende Mai ist er um zwölf Prozent gefallen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Es sind insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr deutlich besseren Weizenernten auf der Nordhalbkugel, die auf die Preise drücken. Dazu gehört auch die EU-Weichweizenernte, für die die EU-Kommission ihre Schätzung Ende letzter Woche anhob, nachdem die Ernte beim größten EU-Produzenten Frankreich positiv überraschte. Die EU-weite Weichweizenerntemenge soll bei einer um 2,7 Prozent ausgedehnten Anbaufläche mit 142,7 Millionen Tonnen fast elf Prozent größer als 2018 sein. Die EU setzt für 2019/20 denn auch auf deutlich höhere Exporte als im Vorjahr“, so Kuhl.
Dass der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren habe, könne hierbei helfen, und auch, dass die Qualität des Weizens im mit Abstand größten EU-Exportland Frankreich sehr gut sei. Aber gleichzeitig sei die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion wieder hoch. In der Ukraine stelle die Weizenernte laut Agrarministerium mit 27,8 Millionen Tonnen einen neuen Rekord auf (plus 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und die Exporte würden ebenfalls auf Rekordniveau erwartet. In Russland sei die Ernte mit je nach Schätzung 73 bis 76 Millionen Tonnen – obwohl sich die anfänglich hohen Erwartungen nicht erfüllt hätten – doch immerhin akzeptabel und besser als im Vorjahr, heißt es weiter.
„Auch dass die Preise in Russland wieder nachgegeben haben, stärkt die Wettbewerbsposition des wohl wieder weltgrößten Exportlandes. Dass die russischen Weizenexporte seit Saisonbeginn im Juli zehn Prozent unter Vorjahr, die EU-Weichweizenexporte dagegen inzwischen 20 Prozent im Plus liegen, hängt auch mit der stark unterschiedlichen Lage im Vergleichszeitraum 2018 zusammen. Damals hatte die EU mit der schlechten Ernte zu kämpfen und die Preise stiegen stark. Russland dagegen konnte noch auf Ware aus der Rekordernte 2017 zurückgreifen“, so Kuhl.
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