Weizen: Politik und Dürre belasten die Stimmung
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Auch wenn der Rückstand zu seinem Herausforderer in der gestrigen Wahl geringer als bei den Vorwahlen im August war: Der argentinische Präsident Mauricio Macri wird die Amtsgeschäfte an Alberto Fernandez übergeben müssen. Dieser gehört der peronistischen Partei an und wurde im Wahlkampf von der ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner unterstützt, die nun auch als Vizepräsidentin fungieren soll, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „Tagesinfo Rohstoffe“ schreibt.
Während ihrer Amtszeit von 2007 bis 2015 hätten bei der Ausfuhr von Agrargütern hohe Exportsteuern abgeführt werden müssen, was die Rentabilität des Anbaus verschlechtert habe. Unter Macri sei die Besteuerung deutlich gesenkt, allerdings wegen Budgetproblemen zwischenzeitlich wieder angehoben worden, heißt es weiter.
„Viele Landwirte treibt nun die Sorge um, dass mit der neuen Regierung wieder viel stärker in ihre Produktion und den Außenhandel mit Agrargütern eingegriffen werden könnte und geben an, sich mit Investitionen zurückhalten zu wollen. Argentinien ist der größte Exporteur von Sojamehl und Sojaöl und gehört zu den größten Exporteuren von Mais und Weizen. Ein geringeres Angebot aus Argentinien würde den Weizenpreis unterstützen“, so Kuhl.
Doch nicht nur die Politik belaste derzeit die Stimmung: Die anhaltende Dürre habe in den letzten Wochen deutliche Abwärtsrevisionen bei den Ernteprognosen für argentinischen Weizen notwendig gemacht. Der Internationale Getreiderat habe seine Schätzung um fast eine Million Tonnen auf 19,5 Millionen Tonnen und damit auf das enttäuschende Vorjahresniveau gesenkt. Auch die Getreidebörse Buenos Aires prognostiziere inzwischen weniger als 20 Millionen Tonnen, heißt es weiter.
„Gemeinsam mit ebenfalls dürrebedingt schlechteren Ernteaussichten in Australien hat dies dem Weizenpreis in den letzten Wochen Auftrieb gegeben. Die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer zeigen sich ebenfalls optimistischer: In der Woche zum 22. Oktober hielten sie erstmals seit August Netto-Long-Positionen, d.h. die Mehrheit setzt inzwischen wieder auf steigende Preise“, so Kuhl.
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