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10:02 Uhr, 25.03.2020

Weizen: Licht und Schatten bei MARS-Prognosen

Der EU-Weichweizenertrag wird laut der Prognoseeinheit MARS der EU-Kommission 2020/21 mit 5,9 Tonnen je Hektar gut zwei Prozent unter dem Vorjahr liegen.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der durchschnittliche Weichweizenertrag in der EU dürfte 2020/21 mit 5,9 Tonnen je Hektar zwar gut zwei Prozent unter Vorjahr bleiben, das Fünfjahresmittel aber übersteigen. Dies erwartet die Prognoseeinheit MARS der EU-Kommission in ihrer ersten Schätzung des Jahres, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

In Deutschland, dem zweitgrößten EU-Weichweizenproduzenten, sollten die Erträge höher als im Vorjahr und im Fünfjahresdurchschnitt werden. In Frankreich, der Nr. 1, und Rumänien, ohne Großbritannien Nr. 3 der EU-Produzenten, dürften sie dagegen unter Vorjahr, aber noch deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt liegen, heißt es weiter.

„Top-Produzent Frankreich hatte 2019 die zweitgrößte Weizenernte seiner Geschichte eingebracht. Insgesamt bestätigt MARS, dass der Winter und das bisherige Frühjahr ungewöhnlich mild verlaufen sind. Vor allem in Nord- und Osteuropa wichen die durchschnittlichen Temperaturen ganz erheblich von der Norm ab. In vielen Ländern sind die Pflanzen daher in ihrer Entwicklung weit fortgeschritten. Der Pflanzenzustand wird insgesamt als gut bezeichnet“, so Helbing-Kuhl.

In mehreren EU-Ländern Mittel- und Nordeuropas wie z.B. Frankreich und Deutschland habe es allerdings übermäßig geregnet. So habe MARS denn auch für Frankreich getitelt: „Schlechte Aussichten für Wintersaaten“. Es sei vermehrt zur Ausschwemmung von Bodennährstoffen gekommen und mit fortschreitendem Frühjahr sei zudem mit einem starken Krankheits- und Schädlingsbefall zu rechnen. Für die Ukraine rechne MARS mit hohen Erträgen und auch Russland werde ein insgesamt guter Pflanzenzustand attestiert, heißt es.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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