Weitere Aufwertung des Renminbi gegenüber US-Dollar erwartet
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München (BoerseGo.de) - Die chinesische Währung Renminbi wird auf Jahressicht deutlich gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnen. Zu dieser Einschätzung kommt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Total Return Currencies bei Pioneer Investments. "Chinas Wirtschaft wächst, die Preise für Immobilien, Rohstoffe und Aktien sind dort beträchtlich gestiegen", erklärt König. Außerdem wachse die chinesische Geldmenge erheblich. "All dies spricht für eine stärkere Aufwertung gegenüber dem US-Dollar, die über den 0,4 Prozent liegt, die derzeit im Ein-Jahres-Forward-Kontrakt eingepreist sind", so König weiter. Durch die stärkere Binnenkonjunktur dürfte die chinesische Regierung nicht mehr so stark darauf angewiesen sein, über eine gegenüber dem US-Dollar künstlich niedrig gehaltene Währung die eigene Exportwirtschaft zu unterstützen.
Auch gegenüber dem Euro dürfte die Dollarschwäche nach Ansicht des Währungsexperten anhalten: Zwar würden die USA vor der EU aus der Krise kommen, "doch erst wenn die US-Notenbank tatsächlich die Zinsen erhöht, wird dies wohl den US-Dollar stärken", betont König. Bis es aber soweit sei, übernehme der schwache US-Dollar eine wichtige Stützfunktion für die amerikanische Exportwirtschaft. Ein Umstand, der der US-Regierung im aktuellen Marktumfeld entgegen kommen dürfte.
Insgesamt erwartet König eine Beruhigung auch an den Währungsmärkten. "Es scheint, dass das Schlimmste der Krise überstanden ist, die Volatilitäten sind nun wieder wesentlich niedriger; das macht auch Carry Trades wieder interessanter", sagt der Experte. Bei einem Carry Trade wird ein Kredit in einer Währung mit niedrigen Zinsen aufgenommen und das aufgenommene Kapital in einer Währung mit einem hohen Zinssatz investiert, um aus Zinsdifferenz und Wechselkursentwicklung einen Ertrag zu erzielen. Vor diesem Hintergrund seien derzeit der brasilianische Real (BRL), der ungarische Forint (HUF), die türkische Lira (TRY) und der südafrikanische Rand (ZAR) attraktive Hochzinswährungen. Mit Blick auf die Volatilitätsentwicklung rechnet König erst zum Jahresende mit einer ansteigenden Volatilität und mehr Aktivität am Devisenmarkt.
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