Kommentar
00:09 Uhr, 10.10.2011

Weg frei für die Dreierallianz

Von Christian Scheid

Die EU-Kommission hat Volkswagen grünes Licht für die Übernahme von MAN gegeben – ein Meilenstein für den Autokonzern. Wie Anleger mittels einer Aktienanleihe profitieren können.

Der 26. September war ein guter Tag für Volkswagen: Die EU-Kommission hat dem Wolfburger Autokonzern grünes Licht für die Mehrheitsübernahme des Lastwagenbauers MAN gegeben. Nach eingehender Prüfung sind die obersten Wettbewerbshüter Europas zum Schluss gekommen, dass das Vorhaben den Wettbewerb auf dem alten Kontinent nicht beeinträchtigt. Im Fokus standen dabei insbesondere die Auswirkungen auf die Märkte für schwere Lastwagen, Busse, Chassis sowie Dieselmotoren. Die Behörde hat die Aufstockung der Volkswagen-Anteile an MAN über die 50-Prozent-Schwelle ohne Auflagen freigegeben.

Im Rahmen der Übernahmeofferte, die bis Juli 2011 lief, war Volkswagen an knapp 56 Prozent der Stammaktien des Münchner Lkw-Konzerns gelangt. Beobachter gehen davon aus, dass Volkswagen seinen MAN-Anteil weiter ausbauen wird, um die Vision eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns zügig umzusetzen. Das Management hatte die Übernahmeofferte mit dem Ziel abgegeben, einen eigenen Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen Volkswagen-Tochter Scania unter Volkswagen-Führung zu bilden, um auf dem aussichtsreichen Markt für Schwerlastwagen mitzumischen. Die Wolfsburger erwarten sich aus der Dreierallianz hohe Synergieeffekte bei Einkauf, Entwicklung und Produktion.

Auch abgesehen von der fortschreitenden MAN-Übernahme läuft es für Volkswagen prächtig: Per Ende August hat der Konzern weltweit rund 5,4 Mio. Autos ausgeliefert. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zu den ersten acht Monaten 2010. In der Nutzfahrzeugsparte arbeitet Volkswagen derzeit sogar an der Kapazitätsgrenze: Bis Ende August setzen die Wolfsburger hier knapp 270.000 Fahrzeuge ab – fast 65.000 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auch die langfristigen Aussichten stimmen: Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt hat Volkswagen das größte Investitionspaket der Unternehmensgeschichte angekündigt. In den kommenden fünf Jahren sollen satte 62,4 Mrd. Euro in neue Modelle, umweltfreundliche Technologien und Werke investiert werden. Mit den Maßnahmen will sich Volkswagen aber auch gegen eine drohende Abkühlung der Autokonjunktur wappnen. Überhaupt droht kurzfristig Gegenwind: Die Warnsignale mehren sich, wonach die Turbulenzen infolge der Staatsschuldenkrise in Europa auf die Realwirtschaft übergreifen könnten. Große Gefahr geht auch von einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur aus – der wichtigste Wachstumsmarkt für Autokonzerne wie Volkswagen. Ein weiterer Wermutstropfen ist der Rückschlag bei der geplanten Fusion mit Porsche: Wegen rechtlicher Hürden kann der Termin Ende 2011 nicht gehalten werden.

Anleger könnten also gut beraten sein, wenn sie in den kommenden Monaten eine Aktienanleihe dem Direktinvestment vorziehen. Denn durch den Kupon, der am Laufzeitende unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswerts gezahlt wird, schützen diese Papiere zumindest bis zu einem gewissen Grad vor Verlusten. Bei einer Aktienanleihe auf Volkswagen (ISIN DE000VT2HSE6) von Vontobel beträgt dieser Kupon 14,38 Prozent beziehungsweise 10,65 Prozent p.a. Auf Basis des aktuellen Briefkurses der Anleihe und unter Berücksichtigung der Stückzinsen wirft das Papier eine maximale Rendite von 22,9 Prozent oder 18,8 Prozent p.a. ab. Um diesen Ertrag zu erzielen, muss die Volkswagen-Aktie am 21. Dezember 2012 mindestens bei 90 Euro stehen. Auf dieser Basis bleiben mehr als 5 Prozent Spielraum nach unten. Steht der Titel am Ende unter 90 Euro, werden Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis geliefert.

Fazit: Die Aktienanleihe auf Volkswagen bietet einen großzügigen Sicherheitspuffer: Zum einen sind bis zum Basispreis von 90 Euro, der für die Tilgung zum Nennwert entscheidend ist, mehr als 5 Prozent Luft. Zum anderen verleiht der Kupon von 14,38 Prozent zusätzliche Sicherheit. Die Renditechance beträgt maximal 22,9 Prozent beziehungsweise 18,8 Prozent p.a.

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