Wasser im Zeitalter des Klimawandels
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Seit Jahrtausenden wird Wasser als wichtigste Voraussetzung für Leben jeglicher Art betrachtet. Kein Wunder, schließlich besteht der Mensch zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser und ist die Erdoberfläche zu mehr als 70 Prozent von Wasser bedeckt. Schon den frühesten Philosophen, die Wasser zu den vier Urelementen zählten, war die große Bedeutung dieser unscheinbaren Flüssigkeit bewusst. Thales von Milet (6. Jhd. v. Chr.) sah im Wasser sogar den Urstoff allen Seins.
Im Zeitalter des fortschreitenden Klimawandels rückte das Wasser in den vergangenen Jahren unter zwei Aspekten verstärkt in den Fokus von Investoren. Zum einen als saubere und erneuerbare Energiequelle und zum anderen aber vor allem als immer knapper werdende Lebensgrundlage. So nutzen Wasserwerke an Flüssen und Stauseen das Wasser zur umweltfreundlichen Energiegewinnung. Mit neuen Techniken sollen in Zukunft Meereswellen, -gezeiten und –strömungen zur verstärkten Energiegewinnung und damit zum Einsparen klimaschädlicher fossiler Energieträger beitragen.
Weil auf Grund des Klimawandels die wichtigsten Süßwasservorräte wie Polkappen und Gletscher in starkem Maße schmelzen und außerdem viele Flüsse und Seen austrocknen, erwarten die meisten Experten eine deutliche Verschlechterung der weltweiten Trinkwasserversorgung, vor allem auf der südlichen Welthalbkugel. Dem rückläufigen Angebot an sauberem Trinkwasser steht gleichzeitig eine wachsende Nachfrage gegenüber. Diese basiert vor allem auf dem starken Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern. Die UNO macht seit Jahren auf dieses Problem aufmerksam und hat aus diesem Grund bereits im Dezember 2003 die Jahre von 2005 bis 2015 zur UN-Wasserdekade „Wasser für Leben“ ausgerufen. Ziel der Aktion ist es, während dieses Zeitraums den Anteil der Bevölkerung, der keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie angemessenen sanitären Anlagen hat, zu halbieren.
Die wichtigsten Wasserverbraucher
Landwirtschaft: Als weltweit größter Wasserverbraucher gilt mit cirka 70 Prozent und großem Abstand der Sektor Landwirtschaft. In manchen Entwicklungsländern beläuft sich die Quote des landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs sogar auf bis zu 95 Prozent. Zahlreichen Prognosen zufolge soll die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen – bedingt durch die wachsende Weltbevölkerung – stark ansteigen. Die Erwartung eines verstärkten Fleischverzehrs in bevölkerungsreichen Schwellenländern führt zum Beispiel zu einem erhöhten Bedarf an pflanzlichem Tierfutter und auch die wachsende Nachfrage im Bereich von Biotreibstoffen (Biodiesel oder Ethanol) wird zu einem verstärkten Anbau dieser so genannten nachwachsenden Rohstoffe führen.
Auf Grund des Klimawandels müssen immer mehr Regionen ihre landwirtschaftlichen Anbauflächen künstlich bewässern. Der sinnvolle Einsatz des kostbaren Nass und das Vermeiden von Verschwendung wird immer wichtiger und dürfte dazu führen, dass die Wasserproduktivität in der Agrarindustrie bei den Kalkulationen einen immer stärkeren Einfluss gewinnen wird. Doch der landwirtschaftliche Sektor gilt nicht nur als exzessiver Nutzer von Wasser, sondern durch seinen massiven Einsatz von Dünger zugleich als großer Verschmutzer von Wasserressourcen und gräbt sich selbiges somit selbst in hohem Maße ab.
Industrie: Mit geschätzten 20 Prozent am weltweiten Wasserverbrauch gilt die Industrie als zweitgrößter Wasserverbraucher. Zu den besonders wasserintensiven Branchen gehören zum Beispiel die Stahl-, Papier- und Zementindustrie. Einen hohen Wasserbedarf haben aber auch Kraftwerke, insbesondere im Bereich der Atomenergie, wo das Nass zur Abkühlung der Reaktoren benötigt wird. Der weltweit zu beobachtende Bauboom bei Atomkraftwerken dürfte den Bedarf dieses Sektors weiter ankurbeln, wobei der fortschreitende Klimawandel deren Betrieb immer häufiger stören dürfte. So mussten in der Vergangenheit auf Grund hitzebedingt niedriger Flusspegel und zu hoher Flusstemperaturen die Kapazitäten bei der Energieproduktion zurückgefahren werden. Angesichts des in den nächsten Jahren zu erwartenden globalen Wirtschaftswachstums ist auch hier mit einem Anstieg der Nachfrage zu rechnen. Leider trägt auch die Industrie zur erheblichen Verschmutzung von Wasser bei und forciert dadurch die Welt-Wasserkrise, in weniger entwickelten auf Grund fehlender Technologie und Gesetze erheblich stärker als in entwickelten Wirtschaftsnationen.
Private Haushalte: Schätzungsweise zehn Prozent des globalen Wasserverbrauchs fließen in private Haushalte. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2005 leiden mit 1,1 Mrd. Menschen rund 18 Prozent der Weltbevölkerung unter einer unzureichenden Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Etwa 2,6 Mrd. Menschen bzw. 42 Prozent haben keinen Zugriff auf angemessene sanitäre Anlagen. Beim Pro Kopf-Verbrauch gibt es erwartungsgemäß starke regionale Unterschiede. So verbrauchten z.B. deutsche Einwohner nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Jahr 2004 durchschnittlich 126 Liter pro Tag, US-Bürger kamen auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 380 Liter pro Tag und in einigen Entwicklungsländern mussten die Einwohner pro Tag mit lediglich 20 bis 30 Liter Wasser auskommen. Obwohl, in Deutschland der durchschnittliche Wasserverbrauch in den vergangenen Jahren zurückging, wird aus globaler Sicht auf Grund des erwarteten Wachstums der Weltbevölkerung und einem erwarteten Anstieg des Bedarfs in Schwellenländern in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach erheblich mehr Wasser benötigt als heute.
In unserer neuen Rubrik „Klimawandel“ möchten wir Sie über den aktuellen Stand des Klimawandels ständig auf dem Laufenden halten und Sie als Anleger umfassend über die Aktivitäten der besonders innovationsfreudigen Zertifikate-Industrie in dieser „Noch-Nische“ informieren. Der große Vorteil solcher Anlage-Zertifikate besteht vor allem in der Fähigkeit, die mit einem Investment verbundenen Chancen und Risiken individuell zu steuern.
Die Fortsetzung können Sie auf der neuen KLIMA Seite von BoerseGo.de nachlesen :
[Link "http://www.boerse-go.de/klimawandel/" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]
Viele Grüße,
Ihr Heinrich Eibl
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