Kommentar
12:12 Uhr, 21.09.2016

Was sagen die Profi-Investoren zum Markt?

Professionelle Anleger senken den Daumen über dem US-Aktienmarkt. Oftmals ist das der Beginn einer Trendbewegung.

Wir wissen inzwischen alle, dass Starinvestoren teils hohe Wetten auf fallende Kurse laufen haben. Zu den bekanntesten zählen George Soros und Carl Icahn. Diese Investoren und Trader sind allerdings nicht das Maß aller Dinge, wenn es um Vorhersagen geht. Es sind Einzelmeinungen und oftmals auch widersprüchliche. Ein Starinvestor prophezeit einen Crash, ein anderer weiter steigende Kurse. Andere, z.B. Marc Faber, sind ohnehin so gut wie immer bärisch.

Aussagekräftiger als diese Einzelmeinungen ist der Konsens unter aktiven Investment Managern. Die National Association of Active Investment Managers (NAAIM) in den USA erhebt wöchentlich die Positionierung seiner Mitglieder. Sie können dabei unter 5 Positionierungen wählen. Die Manager sind entweder 200 % long, 200 % short, 100 % long, 100 % short oder marktneutral.

Die Kategorien sind relativ einfach und erlauben auch gehebelte Positionen. Der NAAIM Index, wie er in der Grafik dargestellt ist, zeigt daher teilweise Positionierungen von mehr als 100 % long an und in seltenen Fällen auch eine Nettoshortpositionierung.

Betrachtet man den NAAIM Index im Vergleich zum S&P 500, zeigt sich schnell, dass die Investment Manager einen guten Riecher haben. Sie reagieren auf Marktbewegungen extrem schnell. Der Index springt entsprechend wild hin und her.

Die Vereinigung sagt von ihrem Index, dass er keine Vorhersagekraft hat, weil er lediglich die aktuelle Positionierung misst. Die Historie zeigt jedoch, dass sehr wohl eine gewisse Prognosekraft in dem Index liegt. Der Index, wenn auch unter hohen Schwankungen, erreichte bereits Anfang 2007 sein zyklisches Hoch. Ein Jahr später begann der Bärenmarkt.

Den Sommercrash 2011 machten ebenfalls nur wenige der aktiven Manager mit. Die Longpositionierung wurde bereits drei Monate vor dem Crash deutlich abgebaut. So ähnlich verhielt es sich auch vor der Korrektur im letzten Sommer. Drei Monate, bevor der Markt steil nach unten ging, begannen die aktiven Manager ihr Risiko erheblich abzubauen.

Aktuell senken sie wieder ihren Daumen. Es handelt sich dabei allerdings mehr um eine Reaktion auf die Marktbewegung. Das Risiko wurde erst abgebaut, als der Markt nicht mehr stieg. Es war also keine vorausschauende Bewegung, sondern nur eine Reaktion auf das, was am Markt geschah. Das deutet daraufhin, dass die Grundüberzeugung noch nicht negativ ist. Kurzfristig werden weiter fallende Kurse gesehen, langfristig ist ein bullisches Szenario nach wie vor intakt. Das gilt unabhängig von den Notenbankentscheidungen in dieser Woche, wenn nicht etwas komplett Unerwartetes geschieht (z.B. die Fed hebt die Zinsen an).

Clemens Schmale

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Irrsinn ist das. voellig basisloser Irrsinn.

    12:51 Uhr, 21.09. 2016

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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