Was Politiker in dieser Krise richtig machen
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Im Idealfall werden Krisen genutzt, um die Dinge zu verbessern. Viel ist in Bewegung und größere Veränderungen sind leichter umsetzbar. Leider werden Krisen oft vergeudet. Jeder ist damit beschäftigt, irgendwie durch die Krise zu kommen, anstatt sie zu nutzen, um etwa Reformen anzustoßen.
Es muss dabei nicht gleich eine Krise wie die Pandemie sein. Die Konjunktur schwankt entlang eines Zyklus. Rezessionen kommen regelmäßig vor und sind eigentlich nicht überraschend. Trotzdem blicken Regierungen bei jeder Rezession ratlos in die Leere. Monate später kommt man auf die Idee, irgendeinen Steuersatz temporär und minimal zu senken.
Regierungen wollen der Wirtschaft unter die Arme greifen, wissen jedoch jedes Mal nicht so recht wie. Es scheint sich in den vielen Wachstumsjahren einfach niemand Gedanken über das nächste sinnvolle Konjunkturprogramm zu machen. So sind die zusätzlichen Ausgaben im Rahmen von Konjunkturprogrammen meist wenig effizient und eher Verschwendung. Wenn man schon Mehrausgaben genehmigt, wieso dann nicht für etwas Sinnvolles?
Das scheinen sich Politiker in dieser Krise auch gefragt zu haben. Kurzfristige Eingriffe zu Beginn der Krise folgten dem typischen Verlauf. Im Nachhinein kann man vieles als Verschwendung ansehen. Es gibt zusätzlich aber auch sinnvolle Ausgaben, sowohl in Europa, als auch in den USA.
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten soll im großen Stil in Infrastruktur investiert werden. Das ist bitter notwendig. In den USA investierte der Staat in den letzten Jahren kaum noch. Auch in der Privatwirtschaft sind die Investitionen über Jahrzehnte und Schwankungen hinweg in einem Abwärtstrend (Grafik 1).
Das Bild ist in Europa nicht anders. Mangelnde Investitionen führen zu einer überalterten Infrastruktur. Brücken, Straßen, Gebäude, alle gehen auf ein mittleres Alter von 70 bis 100 Jahre zu. Das führt zu Ineffizienzen. Die bestehende Infrastruktur muss repariert und ausgebaut werden.
Das allein genügt nicht. Es braucht auch neue Infrastruktur. Alle sprechen vom Internetzeitalter, doch wenn die Geschwindigkeit selbst das Versenden eines Emails zur Ewigkeitsaufgabe werden lässt, kann man kaum von der Digitalisierung profitieren.
Viele wundern sich, wieso die Produktivität in den letzten Jahren kaum gewachsen ist. Es dürfte an fehlenden Investitionen gelegen haben (Grafik 2). Die Coronakrise wird nun endlich genutzt, um zu investieren. In den USA ist noch nicht bekannt, wie viel es am Ende sein wird. In der EU fokussiert sich der Wiederaufbaufonds auf die Infrastruktur der Zukunft. Insgesamt hat das Paket ein Volumen von 1,8 Billionen Euro.
Das Preisschild wird dem Wert nicht gerecht. 1,8 Billionen klingt viel. Der Wert, der damit für die nächste Generation geschaffen wird, ist immens. Deswegen wird die Produktivität nicht gleich morgen steigen. Es dauert Jahre. Es ist allerdings ein guter Grundstein, um der langen Stagnation zu entkommen.
Clemens Schmale
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