Kommentar
07:11 Uhr, 25.04.2016

Was hilft gegen Short-Attacken a la Ströer?

Die vergangene Woche wurde ab Donnerstag nur noch vom Thema Ströer beherrscht. Was los war ging durch praktisch alle Börsenmedien hoch und runter.

Erwähnte Instrumente

  • Ströer SE & Co. KGaA - WKN: 749399 - ISIN: DE0007493991 - Kurs: 42,960 € (XETRA)

Eine Short Attacke aus den USA, eingeleitet von mehreren konzentriert zusammen arbeitenden Hedge Fonds, sorgte für einen großen Kursrutsch. Man kann wohl sagen so etwas scheint nun Mode zu werden, nachdem es erst Wirecard erwischt hat wird die Liste an Unternehmen nun deutlich länger wwerden, an denen sich Hedgefonds auf der Shortseite versuchen.

Der deutsche Markt war hier bislang zwar schon öfters mal ein Ziel, aber in den letzten Jahren verhielten sich die Shortseller meist relativ ruhig. Das heisst wir haben zwar eine Reihe an Unternehmen die leer verkauft werden, aber großartige Studien wurden hier keine veröffentlicht. Man spricht hier von aktivistischen Fonds. Also solche die nicht warten wollen, bis tatsächlich etwas passiert, sondern selbst der Auslöser für einen Kursrutsch sind.

Der Wahrheitsgehalt solcher Studien ist für aussenstehende Aktionäre schwer einzuschätzen. Kritikpunkte an der IFRS Bilanzierung kann es vielerlei geben, da man diese offensiver und auch defensiver nutzen kann. Ströer gehört sicherlich zu den offensiveren und ist durch zahlreiche Zukäufe auch ein dankbares Opfer. Wie es nun weiter geht kann man kaum vorher sagen. Dies hängt wohl auch davon ab wie schnell Ströer an der Aufklärung der Sachverhalte weiterarbeitet und wie sich die Fonds dann verhalten und ob sie ihre Aktien zurückkaufen. Bei Ströer ist Freitag in London Capital Markets Day. Positiv ist das sofortige Handeln des Ströer Managements zu sehen. Während sich Wirecard weitgehend in Schweigen gehüllt hatte, geht man hier direkt in die Offensive und will die Gegendarstellung auch weiter ausbauen und mit mehr Fakten füllen.

Meine Handlungsweise ist klar abgesteckt. Nachkaufen auf keinen Fall. Das widerspricht dem Depotmanagement. Solche Nachkaufaktionen behalte ich mir vor, wenn der Markt tief gefallen ist und man fundamental stark untermauerte Aktien findet die vorübergehend deutlich unterbewertet sind. Einen wirklichen Vorwurf kann ich mir auch mit etwas zeitlichem Abstand für den Trade hier nicht machen. Ich habe die Sache über das Wochenende etwas sacken lassen. Und ich muss im nachhinein sagen, den Trade würde ich so auch wieder machen. Die einzige Verteidigungsstrategie gegen solche Angriffe steckt in einer aktiven Risikodiversifizierung.

Einen guten Wochenstart

Sascha Gebhard

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4 Kommentare

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  • Octagon2012
    Octagon2012

    Das sehe ich völlig anders. Natürlich nachkaufen, dann aussitzen, und am Jahresende sind wir mindestens bei plus 20%. Bankanalysten können sicherlich so gut Bilanzen lesen wie Muddy Waters. Kein einziger Analyst hat zurückgezogen. Nicht zu vergessen sind auch die Insiderkäufe. Die Unsicherheit im Markt sollte man nutzen. Nur Mut.

    21:00 Uhr, 30.04. 2016
  • Antifragiler
    Antifragiler

    Bei Overnightgaps helfen Knock-Oout-Scheine.

    - Risiko bestimmen (persönliche Einschätzung über lokale Tiefs, ATR-Vielfache)

    - KO-Schein über Guidants suchen mit KO knapp unter dem SL

    - KO-Rechner (Widget/Guidants) bemühen, um die Positionsgröße des KO-Scheins dem Risiko (so) anzupasen

    - Fertig.

    19:49 Uhr, 26.04. 2016
  • Chronos
    Chronos

    Kurze Headline, noch einfacher Antwort: SL

    Ansonsten ist die Systematik klar und auch nicht neu.

    BB Bio oder was ist VW wohl? Selbst Schaeffler hatte Muffe davor.

    Der häufige Ruf nach Gesetzen oder Verbot von Shortselling ist auch kontraproduktiv.

    1) Haben wir in der Kolonie eh nix zu melden.

    2) Bringt es wenig, wenn man hier die Schotten dicht macht und sich damit gegen RoW stellt.

    "Meine Handlungsweise ist klar abgesteckt. Nachkaufen auf keinen Fall. Das widerspricht dem Depotmanagement."

    Verstehe ich weniger bis gar nicht. Chargen sind Chargen und Buchhalter-Regeln.

    14:04 Uhr, 25.04. 2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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