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10:39 Uhr, 12.03.2018

Warum profitieren Schwellenländer häufig von einem schwachen Dollar?

Wertet der US-Dollar ab, profitieren Schwellenländer La-Française-Emerging-Markets-Experte Georges Farré zufolge häufig dank niedrigerer Refinanzierungskosten, höherer Rohstoffpreise und einer Aufwertung der eigenen Währung.

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    Kursstand: 5.245,83 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - Schwellenländer nehmen üblicherweise Kredite von internationalen Märkten über Eurobonds auf, die überwiegend auf US-Dollar lauten. Dadurch entstehen für Schwellenländer bei einem schwachen US-Dollar niedrigere Kosten, wie Georges Farré, Head of Emerging Markets bei La Française AM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Darüber hinaus könnten Schwellenländer auch durch erhöhte Rohstoffpreise profitieren, wenn der Wert der zugrundeliegenden Währung (US-Dollar) sinke. Folglich könne ein schwächerer Dollar die Außenhandelsüberschüsse und Leistungsbilanzen der Exportländer erheblich verbessern. Die meisten Rohstoffländer befänden sich in den Schwellenländern, Lateinamerika, Afrika, im Nahen Osten oder Russland, heißt es weiter.

„Schließlich führt ein schwächerer Dollar zu einer relativ stabilen oder stärkeren lokalen Währung für Schwellenländer, was bedeutet, dass die Inflationsrate besser kontrolliert wird. Das Vertrauen der Anleger in die Geldpolitik der lokalen Zentralbanken wird gesteigert. Stärkere Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar wirken als ein Schutz vor lokaler Inflation, was wiederum Anlagen in Emerging Markets in lokaler Währung attraktiv erscheinen lässt. Ein schwächerer Dollar begünstigt unweigerlich Investitionen in Emerging Markets und trägt zu ihrem Wachstum bei“, so der Emerging-Markets-Experte.

Was speziell China betreffe, könnte ein niedrigerer US-Dollar die Währungswettbewerbsfähigkeit zwischen den USA und China verschärfen und einen Währungskrieg auslösen. „Langfristig sollte der Renminbi stärker sein als der US-Dollar, aber wir glauben, dass China den Renminbi in diesem frühen Stadium nie zu stark gegenüber dem US-Dollar aufwerten wird“, so Farré abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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