Analyse
19:32 Uhr, 06.04.2020

Warum explodieren heute die Kurse?

An den Aktienmärkten geht es zu Wochenbeginn steil aufwärts. Spekuliert wird auf ein absehbares Ende der Coronavirus-Epidemie, nachdem die Fallzahlen an vielen Hotspots nicht mehr so schnell steigen. Sind die Märkte zu optimistisch?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Kursstand: 10.075,17 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
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    Kursstand: 22.245,42 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.075,17 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 22.245,42 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.627,16 Pkt (CME)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.931,70 Pkt (NASDAQ)

Die Euphorie an den Börsen ist zu Beginn der neuen Woche fast grenzenlos. Der DAX und die wichtigsten Indizes an der Wall Street können am Montag zwischen fünf und sechs Prozent zulegen.

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Die Hoffnung auf eine Entspannung in der Corona-Krise hat den Börsen zu Wochenbeginn Auftrieb gegeben. Zwar breitet sich das Virus weiter aus, die Geschwindigkeit der Ausbreitung scheint sich zuletzt aber nicht nur in Italien und Spanien, sondern auch in Deutschland sowie im besonders stark betroffenen US-Bundesstaat New York verlangsamt zu haben.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo spricht schon ganz vorsichtig davon, dass man bei der Zahl der Neuinfektionen vielleicht den Peak schon erreicht habe, die Zahl der täglichen Neuinfektionen nun also womöglich nicht mehr zunehme, sondern konstant bleiben oder sogar leicht sinken werde. Trotzdem ist es für eine Entwarnung zu früh, wie Cuomo betonte. Denn die Fallzahlen steigen wohl nur deshalb nicht mehr so schnell, weil strenge Ausgangsbeschränkungen gelten und in den vergangenen beiden Wochen auch eingehalten wurden.

Ganz ähnlich die Situation in Deutschland. Auch hier hat sich der Anstieg der Fallzahlen zuletzt nicht mehr beschleunigt, sondern leicht verlangsamt. Trotzdem ist es auch in Deutschland für eine Entwarnung noch zu früh. Bundeskanzlerin Angela Merkel will deshalb weiter nicht über einen Ausstieg aus den Maßnahmen spekulieren, während Österreichs Bundeskanzler Kurz am Montag schon einen schrittweisen Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen angekündigt hat. So sollen in Österreich ab dem 14. April kleine Läden und ab Anfang Mai wieder alle Läden und Einkaufszentren öffnen dürfen. Die Schulen, ebenso wie Gastronomiebetriebe und Hotels, bleiben allerdings noch bis mindestens Mitte Mai geschlossen und Veranstaltungen jeglicher Art soll es bis Ende Juni in Österreich nicht geben.

Der Blick auf die Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland zeigt, dass Vorsicht weiter angebracht ist. Zwar wurde das exponentielle Wachstum gebrochen und die Zahl der bestätigten Fälle nimmt jetzt nur noch ungefähr linear, also mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu. Doch diese Entwicklung ist letztlich nur der Umsetzung der strengen Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren in den vergangenen Wochen zu verdanken.

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Werden die Maßnahmen gelockert oder wegen des guten Wetters nicht mehr so genau eingehalten, droht durchaus wieder eine Beschleunigung bei der Zunahme der neuen Fälle. Für eine Entwarnung ist es also wohl tatsächlich noch zu früh.

Doch den Börsen war das am Montag egal. Es ist bekannt, dass die Börsen die realwirtschaftliche Entwicklung in der Regel um Monate vorwegnehmen, jedenfalls dann, wenn die Zukunft prognostizierbar ist. Doch dabei irren sich die Börsen durchaus häufig und müssen dann ihre Einschätzung wieder revidieren. Auch die besten Prognosen sind nur Prognosen und müssen nicht der realen Entwicklung entsprechen.

Anleger sollten die heutige Erholung an den Börsen nicht überbewerten. Die Krise ist noch nicht vorbei, und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Börsen ihre Einschätzung bereits in den kommenden Tagen wieder revidieren müssen.


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65 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    Erdogan lässt übrigens auch gerade Geld sammeln, bevor sich jemand noch ansteckt.

    23:23 Uhr, 06.04. 2020
  • trend-x
    trend-x

    mein Gott, nur weil in China ein paar Banknoten verbrannt wurden... das tut die FED schon seit Jahren und diese Gefahr ist viel ansteckender...

    23:21 Uhr, 06.04. 2020
  • Der Sezessionär
    Der Sezessionär

    Wir ändern hier alle NICHTS !😂😂😂😂😂👍👍😀😀😍😍😍😁😉😉😉😉😉😇😇😇😇😇😇😇😇❤️❤️❤️❤️❤️😂😂😂🙊🙊🙊🙊💕💕💞💞💞💞💞👍👍👍👍👍✌️✌️✌️✌️✌️✌️👩‍❤️‍💋‍👩💑👨‍❤️‍👨👨‍❤️‍👨👨‍❤️‍👨👩‍❤️‍👩👨‍👨‍👦👨‍👨‍👦👨‍👨‍👦👨‍👨‍👦👨‍👨‍👦👨‍👨‍👦👩‍👩‍👧‍👧👩‍👩‍👧‍👧👩‍👩‍👧‍👧👩‍👩‍👧‍👧👩‍👩‍👧‍👧👩‍👩‍👧‍👦

    22:44 Uhr, 06.04. 2020
  • Kanzer
    Kanzer

    Der britische Premierminister Boris Johnson ist einem Bericht des Senders BBC zufolge auf die Intensivstation verlegt worden. Johnson ist mit dem Coronavirus infiziert.

    Quelle: ntv.de

    Jetzt hat dieser Virus nicht mal mehr Respekt vor großen Namen.

    Hoffen wir mal, dass Corona dann Respekt vor den großen Entscheidungsträgern hat und sich dort hin zurück zieht wo es hergekommen ist - wenn diese die Beschränkungen für die Menschen wieder aufheben.

    Wenn nicht - dann...…………………….

    21:28 Uhr, 06.04. 2020
  • Artist
    Artist

    Alle Fallzahlen werden nur verlangsamt. Nicht abgeschafft. Mann will versuchen das die Arbeiter mit Abstand arbeiten. --- Nun ja ... da muss sich jeder selbst ein Bild machen.

    21:09 Uhr, 06.04. 2020
  • Artist
    Artist

    Bin Long.

    Aber es gibt keine ursprünglichen Produktinonsketten mehr, bzw. sie verändern sich.

    Aus die Maus. EZB und FED erstmal aufwärts. Ernüchterung folgt. Zahlen lügen nicht. Sofern sie nicht geschönt werden.

    21:04 Uhr, 06.04. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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