Warum die Quartalszahlen bei diesem Smallcap einen Blick wert sind
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Erwähnte Instrumente
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- CENIT AG - WKN: 540710 - ISIN: DE0005407100 - Kurs: 12,950 € (XETRA)
Bestandteil der technischen Analyse eines Marktes kann meiner Ansicht nach auch sein, wie sich Aktien generell nach Bekanntgabe schlechter News verhalten. In den vergangenen Tagen war oftmals festzustellen, dass die Erstreaktion nach negativen Zahlen zwar, wie es auch zu erwarten war, negativ ausfiel, in der Folge aber sofort wieder Käufe zu vermelden waren und die Werte intraday drehten. Oder die Aktien zogen direkt nach dem ersten Schocker an. Wenngleich es sich dabei nur um Momentaufnahmen handelt, können diese wichtige Puzzlesteine darstellen, um sich ein gutes Gesamtmarktbild zu erstellen. Bei diesem Smallcap ist mir heute neben einem negativen Punkt auch einiges Positives aufgefallen.
Über das Softwareunternehmen Cenit habe ich an dieser Stelle zuletzt vor mehr als sechs Jahren geschrieben, die Diskussion fand in der Folge fast ausschließlich auf meinem Expertendesktop auf Guidants und hier vor allen Dingen im Premiumpaket PROmax statt. Daher ein kurzer Überblick über das Unternehmen:
Cenit wurde bereits im Jahr 1988 gegründet und beschäftigt gut 730 Mitarbeiter. Cenit agiert als Beratungs- und Softwarespezialist für die Optimierung von Geschäftsprozessen und beackert unter anderem die Felder Product Lifecycle Management (PLM), Enterprise Information Management (EIM) und Application Management Services (AMS). Neben eigenen Softwareentwicklungen vertreibt Cenit auch Software von strategischen Partner, beispielsweise von IBM oder SAP. Im Jahr 2017 übernahm Cenit Keonys, einen der größten Reseller von Software des Konzerns Dassault. Dadurch stieg zum einen der Umsatzanteil mit Fremdsoftware deutlich an. Zum anderen sank aber auch die Marge. Sehr gut grafisch veranschaulicht ist dieser Effekt im letzten Researchkommentar von GBC aus dem Monat August.
Mit Interesse las ich daher bei den heute gemeldeten Zahlen folgende Passage: Keonys, der 2017 von Cenit übernommene Software-Spezialist, leistet inzwischen einen positiven Beitrag zu unserem Ergebnis. Die Entwicklung der gesamten Keonys Gruppe ist durchweg zufriedenstellend und entspricht voll und ganz unseren Erwartungen.
Ebenfalls hellhörig wurde ich bei dieser Aussage: Wenn man das dritte Quartal alleine betrachtet, konnte die Cenit im Vergleich zum Vorjahresquartal den Umsatz um 1,1 % und das EBIT um 15,6 % steigern.
Im Klartext heißt das Folgendes. Bei annähernd stagnierendem Umsatz gelang es Cenit im dritten Quartal, die Profitabilität verglichen mit dem Vorjahr deutlich zu steigern. Insofern dürfte das Unternehmen, so meine Schlussfolgerung, das fundamentale Tief gesehen haben.
Unschön ist freilich die etwas versteckte Prognosesenkung mit Blick auf das EBIT. Hier erwartet das Management für das Gesamtjahr 2019 nur mehr eine Spanne zwischen 8 und 10 Mio. EUR. Zuvor war man von 10 Mio. EUR ausgegangen. Analysten hatten allerdings bereits eine Senkung dieser Prognose erwartet. Der Konsens lag vor den heutigen Zahlen bei 9,4 Mio. EUR EBIT, also etwas über dem Mittelwert der genannten neuen Spanne.
Schaut man sich also den Geschäftsbericht als Ganzes an, überwiegen, natürlich auf niedrigem Niveau, für mich inzwischen die positiven Aspekte. Man darf auch nicht vergessen, dass sich der Aktienkurs in den vergangenen drei Jahren mehr als halbiert hat.
Die Schätzungen der Analysten finden Sie in nachfolgender Tabelle:
Jahr | 2018 | 2019e* | 2020e* |
Umsatz in Mio. EUR | 170,00 | 174,00 | 180,30 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,71 | 0,74 | 0,88 |
KGV | 18 | 17 | 15 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,60 | 0,70 | 0,80 |
Dividendenrendite | 4,65 % | 5,43 % | 6,20 % |
*e = erwartet |
Wie bereits oben beschrieben, sind sie aktuell in meinen Augen noch zu hoch. Cenit dürfte in etwa das Vorjahresergebnis erreichen, wonach man auf einen Umsatz von 170 Mio. EUR und ein EBIT von 9,02 Mio. EUR käme. Das KGV beträgt damit 18, die Dividendenrendite 4,65 %.
Langfristig hat das Management ehrgeizige Ziele: Der Umsatz soll im Jahr 2025 auf 300 Mio. EUR klettern, der Anteil der Eigensoftwareumsätze 10 % betragen und die EBIT-Marge eine Spanne zwischen 8 und 10 % erreichen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Chance auf Fortsetzung der Erholung
Aus technischer Sicht muss man nicht lange um den heißen Brei herumschreiben: Der übergeordnete Abwärtstrend bei Cenit ist voll intakt. Dennoch sehe ich derzeit die Möglichkeit der Ausbildung eines höheren Tiefs im Wochenchart und des Erreichens des Zwischenhochs bei 13,80 EUR. Dort muss sich in der Folge entscheiden, ob ein neuer Aufwärtstrend entstehen kann oder sich die Abwärtsbewegung mit neuen Tiefs unter 10,70 EUR fortsetzt. Absicherungen können unter das Vorwochentief bei 12,20 EUR in den Markt gelegt werden.
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