Wall Street vor Independence Day mit Abschlägen
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Eine neuer Schwung Hiobsbotschaften aus dem Technologiesektor, schwache Arbeitsmarktdaten und eine prominente Abstufung des Chipgiganten Intel sorgten zum Wochenausklang an der Wall Street im Vorfeld des verlängerten Wochenendes für Kursabschläge. Die Börsen werden in den USA am Montag aufgrund der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag geschlossen bleiben.
Volkswirte zeigten sich angesichts der schwachen Arbeitsmarktdaten überrascht. Die gemeldeten 112,000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft fielen nur halb so stark aus wie ursprünglich vom Großteil der Marktteilnehmer erwartet. US-Finanzminister John Snow sieht hierin jedoch keinen Grund zur Besorgnis. Die US-Wirtschaft befinde sich auf einem "steilen Erholungskurs", der durch die jüngsten Arbeitsmarktdaten zum Juni nicht verlassen wurde. Auch führe die Zinserhöhung durch die US-Notenbank laut Snow nicht zu einer Abschwächung des Wachstums, sondern sei vielmehr als Bestätigung der US-Konjunkturerholung zu deuten.
Die schwachen Arbeitsmarktdaten sorgten für einen Abschlag beim Dollar gegenüber dem Euro und dem Yen. Der Euro gewann heute um 1,27% auf $1.2319, während der Dollar um 0.06% auf 108,35 Yen einbüßte. Im Umkehrschluss fanden sich aufgrund der Abschläge beim Dollar Käufer für Gold - das gelbe Edelmetall verteuerte sich heute um $2.40 auf $398.20, nachdem zuvor bei über $400 ein Viertageshoch erreicht wurde. Belastend wirkte sich auch ein Preisanstieg bei Rohöl im Wochenvergleich auf die Kurse aus. US-Leichtöl verbilligte sich heute an der New York Merchantile Exchange um 35 cents auf $38.39. Im Wochenvergleich stieg der Preis der Futures für Lieferungen im August jedoch um 85 cents.
Im Technologiesektor sorgte eine Gewinnwarnung des Softwareherstellers webMethods für schlechte Laune. Die Aktie brach deutlich ein und erreichte ein neues 52-Wochentief. Der Software Entwickler hat für das erste Fiskalquartal die Prognosen reduziert und geht nun für jenen Abschnitt von Erlösen zwischen $40 Mio und $41 Mio aus, nachdem ursprünglich mit Erlösen zwischen $51 Mio und $56 Mio gerechnet worden ist. Die Anteile verlieren um 32.97% auf $5.59.
Ebenfalls dämpfend auf die Stimmung im Technologiesektor sorgte heute eine Abstufung des Chipriesen Intel. Analysten der Deutschen Bank AG haben das Buy-Rating für den weltgrößten Chiphersteller Intel fallen gelassen und senkten das Rating auf "Halten". Grund sei die Unsicherheit der Stetigkeit der Lieferkette bei dem jüngst an den Markt geführten Grantsdale PC Chip. Zudem senkten die Analysten ihre Gewinnprognosen für Intel und das Kursziel von $33 auf $28. Die Intel-Aktie sei wieder attraktiv zwischen $24-$25. Intel verbilligten sich heute um 2.37% auf $26.38.
In der nächsten Woche wird die Berichtssaison zum zweiten Quartal in den USA anlaufen. Die Analysten von Thomson First Call rechnen damit, dass die Gewinne der US-Unternehmen im zweiten Quartal um 21% ansteigen werden. Experten der DZ Bank rechnen damit, dass die Consensuserwartungen bezüglich der Gewinne zum Ende des anstehenden Berichtssaison noch steigen werden. Daher könnte das Gewinnwachstum laut der DZ Bank mit +25% im zweiten Quartal an den Rekord im ersten Quartal heranreichen.
Das KGV des S&P 500 Index liegt derzeit - basierend auf den Gewinnerwartungen des Jahres 2005 bei 25, so die DZ Bank. Einleiten wird die Berichtssaison in der nächsten Woche aus dem S&P 500 Index das Internet-Portal Yahoo! am Mittwoch und der Getränkehersteller Pepsi Bottling am Donnerstag und aus dem Dow Jones am Mittwoch der Aluminiumhersteller Alcoa und am Freitag das US-Indutriekonglomerat General Electric.
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