Wall Street auf Talfahrt: US-Inflationsdaten befeuern Zinsangst
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Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 31.513,40 $ (NYSE)
Der Preisauftrieb in den USA hat sich im August kaum abgeschwächt. Das befeuert Ängste vor zu stark steigenden Zinsen. An der Wall Street geht es deutlich abwärts. Der S&P 500 stürzte zeitweise um rund 3 %, die Nasdaq sogar um etwa 4 % ab.
Grund für den panikartigen Abverkauf: Die Inflation hat im August deutlich weniger stark abgenommen als erwartet. Die Inflationsrate sank von 8,5 Prozent im Juli auf 8,3 Prozent im August, während eigentlich ein Rückgang auf 8,1 Prozent erwartet worden war. Die Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeklammert werden, legte sogar von 5,9 Prozent auf 6,3 Prozent zu.
Auch im Monatsvergleich fiel die Teuerung höher als erwarten aus. Insgesamt legten die Verbraucherpreise im August um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, während eigentlich ein leichter Rückgang erwartet worden war. In der Kernrate ohne die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise erhöhten sich die Verbraucherpreise im Monatsvergleich sogar um 0,6 Prozent. Erwartet wurde für Juli nur ein halb so starker Anstieg um 0,3 Prozent.
Die höher als erwartet ausgefallene Inflation befeuert Ängste, dass die US-Notenbank die Zinsen schneller und weiter anheben muss, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Fed-Chef Jerome Powell hat zuletzt immer wieder betont, dass die Bekämpfung der hohen Inflation das wichtigste Ziel der US-Notenbank Fed sei und die Notenbank einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels sehen wolle.
Wie das FedWatch Tool der US-Terminbörse CME zeigt, preisen die Zinsfutures inzwischen die Möglichkeit ein, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins beim Zinsentscheid in der kommenden Woche um 100 Basispunkte (also 1,00 Prozentpunkte) anheben könnte. Dies wäre die stärkste Zinsanhebung überhaupt, seit die US-Notenbank Fed in den 1990er Jahren damit begann, die Geldpolitik direkt über die Fed Funds Rate zu steuern.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 100 Basispunkte wird dabei von den Zinsfutures zuletzt auf rund 20 Prozent taxiert, die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf rund 80 Prozent. Vor den heutigen Inflationsdaten war auch eine deutlich moderatere Zinsanhebung um 50 Basispunkte noch für möglich gehalten worden.
Auch die längerfristigen Zinserwartungen haben sich durch die heutigen Inflationsdaten deutlich erhöht. Inzwischen preisen die Märkte ein, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins im ersten Quartal 2023 bis auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent anheben wird.
Wachstums- und Technologietitel stehen angesichts der Zinsangst einmal mehr unter besonderem Abgabedruck. So notieren etwa die Anteilsscheine des Facebook-Mutterkonzerns Meta und des Chipkonzerns AMD mehr als 7 % im Minus, während die Aktien des Streaminganbieters Netflix mehr als 6 % verlieren.
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