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08:58 Uhr, 09.03.2017

Wahlen in Frankreich eröffnen Chancen bei Staatsanleihen

Die Anleihenmärkte haben MainFirst-Experte Adrian Daniel zufolge die Risiken durch die französische Präsidentschaftswahl bereits eingepreist und böten entsprechend hohe Renditechancen.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.967,31 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die aktuellen Prognosen für die Präsidentschaftswahlen in Frankreich haben die Risikoaufschläge französischer Staatsanleihen in den vergangenen Monaten deutlich in die Höhe getrieben. Dadurch ergeben sich attraktive Chancen für Anleger, denn die Anleihenmärkte haben die Risiken durch die französische Präsidentschaftswahl bereits eingepreist und bieten aktuell entsprechend hohe Renditechancen, wie Adrian Daniel, Fondsmanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Die Anleger sorgen sich vor einem Wahlsieg der euroskeptischen Marine Le Pen. Mit Blick auf aktuelle Wahlprognosen halten wir diese Betrachtung allerdings für einseitig“, erklärt Daniel. Insbesondere steigende Umfragewerte des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron (En Marche!) würden bei den derzeit hohen Risiko-Spreads attraktive Chancen bei französischen Staatsanleihen eröffnen, heißt es weiter.

„Während die Rendite von Obligations Assimilables du Trésor (OATs) mit einer Laufzeit von zehn Jahren im dritten Quartal 2016 noch bei 0,1 Prozent lag, notiert diese mittlerweile bei 0,9 Prozent. Und das, obwohl die Europäische Zentralbank jeden Monat französische Anleihen im Wert von 14,2 Milliarden Euro erwirbt. Gegenüber deutschen Bundesanleihen hat sich der Spread in den vergangenen sechs Monaten von 25 auf 70 Basispunkte ausgeweitet. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der vergangenen 25 Jahre lag die Zinsdifferenz bei 39 Basispunkten“, so Daniel.

Aus Anlegersicht ist die Wahl laut Daniel ein binäres Ereignis: Mit Macron und Francois Fillon von den Republikanern stünden gleich zwei Präsidentschaftskandidaten für notwendige Strukturreformen, insbesondere für einen flexibleren Arbeitsmarkt. Der Unsicherheit um die Eurozone durch le Pen stehe somit die Chance auf Reformen gegenüber, vergleichbar mit der deutschen „Agenda 2010“. Da in Deutschland derzeit die Produktionsgewinne schrittweise eingebüßt würden, könne womöglich mit einem politischen Umschwung die volkswirtschaftliche Führungsrolle in Europa auf Frankreich übergehen, heißt es weiter.

„Le Pen führt aktuell zwar die Umfrageergebnisse für den ersten Wahlgang an, allerdings deuten die Umfragewerte darauf hin, dass dieser Vorsprung im ersten Anlauf nicht für eine absolute Mehrheit reichen dürfte.“ Auf dieser Basis rechnet der MainFirst-Fondsmanager mit einer Stichwahl zwischen Le Pen und Macron. Laut den Umfragen für den zweiten Wahlgang liegt Macron derzeit 18 Punkte vor der Rechtspopulistin. Und selbst im eher unwahrscheinlichen Falle eines Wahlsiegs Le Pens sei abzuwarten, in wie weit sich ihre Ankündigungen einer Schwächung der EU umsetzen lassen. „Die Mehrheit der Nationalversammlung könnte diese Pläne blockieren“, relativiert Daniel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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