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10:20 Uhr, 05.10.2012

Wachstumssorgen kehren zurück

Frankfurt (BoerseGo.de) – „Nachdem die vergangenen Wochen von einer fast konzertierten Aktion der Zentralbanken geprägt waren, beginnen zunehmend wieder die Wachstumssorgen in den Mittelpunkt der Marktteilnehmer zu rücken“, schreiben David Kohl und Stephanie Lindeck im aktuellen „Julius Bär Investmentfokus“.

Ein Grund dafür sei, dass weder die US-Notenbank noch die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Maßnahmen eine Lösung der wirtschaftlichen Probleme erzwingen könne. In den USA bleibe die drohende fiskalpolitische Vollbremsung das Wachstumsrisiko Nummer eins und das dritte Programm zur quantitativen Lockerung (QE3) sei zwar geeignet, um eine gewisse Euphorie zu verbreiten, aber die kräftigen Steuererhöhungen und deutlichen Ausgabensenkungen, die zu Beginn 2013 anstehen, würden dadurch nicht verhindert, heißt es.

In der Eurozone gingen die politisch Verantwortlichen, nachdem sie zwei Schritte nach vorne gegangen sind, wieder einen Schritt zurück. Spanien tue sich wegen der damit verbundenen Auflagen schwer ein formelles Hilfegesuch zu stellen und die notwendige Bankenunion drohe sich zu verzögern. Dabei zeigten die aktuellen Zahlen zur Kreditvergabe, dass die Fragmentierung innerhalb des Währungsraums noch nicht gestoppt sei und die Anzeichen der Kreditverknappung in den südlichen Peripherieländern weiter zunähmen. „Zusammenfassend drängt sich der Eindruck auf, dass die geldmengenpolitischen Maßnahmen zwar für bessere Stimmung an den Finanzmärkten sorgen, nicht aber die strukturellen Wachstumshindernisse aus dem Weg räumen“, so die Finanzexperten von Julius Bär.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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