Wachablösung: USA ist nicht mehr wichtigster Handelspartner Deutschlands
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Berlin/ Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Am 20. Januar wurde Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Für Deutschland ist von großer Bedeutung, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU künftig gestalten. Denn immerhin ist die USA einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.
Doch nicht mehr die Nummer eins! Im Jahr 2016 hat China die USA abgelöst. Mit der Volksrepublik stieg das deutsch-chinesische Handelsvolumen auf rund 170 Mrd. Euro: die Chinesen kauften deutsche Waren im Wert von 76,1 Mrd. Euro und verkauften Güter im Wert von 93,8 Mrd. Euro auf dem hiesigen Markt. Im Jahr 2015 waren noch die Vereinigten Staaten Deutschlands wichtigster Partner im Handel mit Gütern: Zwischen den beiden Staaten wurden seinerzeit insgesamt Waren im Wert von 174,0 Mrd. Euro gehandelt. Die Handelsbilanz mit China weist aus deutscher Sicht also ein großes Minus von 17,7 Mrd. Euro auf.
Die USA bleiben unter den Top drei: Zum Vorjahr verringerten sich die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten in 2016 um fast 7 Mrd. Euro. Das drückt den Gesamt-Außenhandelsumsatz aus Importen und Exporten mit der weltweit größten Volkswirtschaft auf rund 165 Milliarden Euro.
Die USA waren 2015 erstmals seit 55 Jahren wieder zum wichtigsten Handelspartner der deutschen Wirtschaft aufgestiegen und hatten den langjährigen Spitzenreiter Frankreich vom Thron gestoßen. Diese Position konnte der Nachbar im vergangenen Jahr mit einem Handelsvolumen von gut 167 Mrd. Euro auch verteidigen.
Für die Wachablösung an der Spitze gibt es mehrere Gründe. Zu nennen ist die wachsende Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit China, aber auch die schwächelnde amerikanische Nachfrage. Vor allem die deutsche Automobilindustrie bekam die schleppende Entwicklung zu spüren.
Die Beziehungen zu den USA bleiben für die deutsche Wirtschaft immens wichtig. Noch exportiert Deutschland für 30 Mrd. Euro mehr über den Atlantik als nach China. Mit der neuen US-Regierung ist der freie Handel nun ein Stück weit unberechenbarer geworden. Immer wieder wettert Donald Trump Front gegen Freihandel und droht Handelspartnern mit Strafzöllen. Für Ärger in Washington sorgt vor allem der riesige Exportüberschuss Deutschlands. Die deutsche Exportindustrie bleibt aber dennoch optimistisch. ““Unternehmen, die in die USA exportieren, berichten sogar von leicht besseren Aussichten", sagte jüngst ifo Präsident Clemens Fuest.
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