Analyse
12:35 Uhr, 27.10.2022

VOSSLOH - Wieder in der Spur

Der Spezialist für Schieneninfrastruktur legt seinen Neunmonatsbericht vor und präzisiert den Gesamtjahresausblick.

Erwähnte Instrumente

  • Vossloh AG
    ISIN: DE0007667107Kopiert
    Kursstand: 35,350 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vossloh AG - WKN: 766710 - ISIN: DE0007667107 - Kurs: 35,350 € (XETRA)

Die Umsätze zogen im dritten Quartal deutlich an und landeten bei 279,8 (Vorjahr 235,8) Mio. EUR. Dazu hat neben zwei Großaufträgen aus China und Ägypten im Gesamtvolumen von ca. 130 Mio. EUR eine deutlich anziehende Nachfrage in Europa beigetragen. Strategisch besonders wichtig ist dabei der Rahmenvertrag mit der DB Netz AG zur präventiven Schieneninstandhaltung.

Bemerkenswertes Plus beim Auftragseingang

Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten auf 756,2 (VJ 698,4) Mio. EUR. Nach Aussage der Unternehmensführung haben alle Geschäftsbereiche zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen. Sehr positiv hat sich auch der Auftragseingang entwickelt, welcher um 44 Prozent auf 962,0 (VJ 667,3) Mio. EUR geklettert ist. Die Book-to-Bill-Ratio liegt mit 1,27 (VJ 0,96) wieder über dem relevanten Wert von 1. Der Auftragsbestand stellte sich zum Quartalsende auf hohe 814,6 (VJ 554,9) Mio. EUR.

EBIT steigt wieder

Einen Satz um über 30 Prozent nach oben machte im dritten Quartal das EBIT, welches sich auf 26,1 (VJ 19,8) Mio. EUR stellte. Die Marge stieg ebenfalls auf 9,3 (8,4) Prozent. Dennoch konnte das Neunmonats-EBIT des Vorjahres in Höhe von 62,2 Mio. EUR mit 55,0 Mio. EUR nicht ganz erreicht werden. Die Marge liegt logischerweise mit 7,3 (8,9) Prozent ebenfalls noch unter dem Vorjahreswert. Dafür war das erste Halbjahr bei Vossloh einfach zu schwach. Das Konzernergebnis stieg per 30. September aufgrund einer geringeren Steuerlast jedoch auf 38,8 (VJ 33,8) Mio. EUR an. Je Vossloh-Aktie wurden 1,62 (VJ 1,30) EUR verdient.

Beim Blick auf die Bilanz fällt auf, dass die Nettoverschuldung auf 292,6 (231,7) Mio. EUR angestiegen ist. Dies liegt daran, dass die Sauerländer angesichts der Unsicherheit auf den Beschaffungsmärkten das Working Capital erhöht und Sicherheitsbestände in der Bevorratung aufgebaut haben. Zum Jahresende soll die Verschuldung jedoch signifikant zurückgehen. Die Eigenkapitalquote lag zum Stichtag bei 43,6 (45,5) Prozent und zeigt sich damit nach wie vor solide.

Prognose konkretisiert

Die erwartete Spanne beim Umsatz wurde vom Management auf 1,0 und 1,05 Mrd. EUR (bislang 0,95 bis 1,05) Mrd. EUR präzisiert. Die ursprüngliche EBIT-Spanne wurde von 6,0 bis 8,0 Prozent auf 7,0 bis 7,5 Prozent eingegrenzt.

Fazit: Die Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene bleibt auch weiterhin ein wichtiges Thema des Megatrends grüne Mobilität. Vossloh ist im Zukunftsmarkt Bahninfrastruktur ein wichtiger Player und dementsprechend gut positioniert. Von weiteren milliardenschweren Infrastrukturprogrammen sollte das Unternehmen künftig entsprechend profitieren. Die Vossloh-Aktie ist mit einem erwarteten 2023er-KGV von ca. 14 zwar nicht super-günstig. Langfristanleger können schwache Börsentage aber durchaus zum Einstieg nutzen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 0,94 1,00 1,05
Ergebnis je Aktie in EUR 1,32 1,86 2,52
KGV 28 20 14
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,13 1,25
Dividendenrendite 2,75 % 3,11 % 3,44 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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