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13:19 Uhr, 02.02.2017

Vorwürfe der US-Regierung: Japan sieht sich zu Unrecht am Pranger

Der japanische Ministerpräsident widerspricht Vorwürfen Donald Trumps, das Land würde seine eigene Währung künstlich abwerten.

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Tokio/ Washington (Godmode-Trader.de) - Der neue US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch Japan und China vorgeworfen, sie werteten ihre Währung ab, um Vorteile im Außenhandel zu erlangen. Die japanische Regierung hat sogleich auf die Anschuldigungen reagiert und jegliche Manipulationen in dieser Richtung zurückgewiesen. Die Behauptung, dass Japan künstlich den Yen abwertet, sei falsch“, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe am Mittwoch im Parlament. Der Wechselkurs zwischen Dollar und Yen werde am Markt bestimmt. Japan manipuliere den Kurs nicht, hieß es aus dem Finanzministerium. Der schwache Yen trägt dazu bei, dass Japans Exporte und die Industrieproduktion anziehen.

Trump sagte am Mittwoch während eines Treffens mit Vertretern der Pharmaindustrie: „Schaut Euch an, was China macht, was Japan jahrelang gemacht hat. Sie drücken die Wechselkurse und wir sitzen rum wie die Dummköpfe“. Andere Länder nutzten die Vereinigten Staaten „mit ihrem Geld und ihrer Geldversorgung und Abwertung aus“, sagte Trump.

Auch der Gouverneur der Bank of Japan sah sich bereits veranlasst zu betonen, dass die Geldpolitik seines Hauses nicht auf den Währungskurs ziele. Seit Trumps Wahl zum US-Präsident im vergangenen November hat der Yen zum Dollar zweistellig nachgegeben. An den Finanzmärkten wird bereits darüber spekuliert, dass die Bank of Japan im späteren Jahresverlauf unter dem Druck von Trump ihren Kurs ändern und ihre jahrelange extreme Lockerung der Geldpolitik möglicherweise beenden müsse.

Trump hat Japan auch schon wegen angeblicher Hürden beim Import von amerikanischen Autos angegriffen. Die für die USA negative bilaterale Handelsbilanz mit Japan ist Trump ein Dorn im Auge. Tokio verweist darauf, dass man nur 9 Prozent zum gesamten Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten beitrage, während es in den neunziger Jahren noch mehr als 50 Prozent waren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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